SY Villa Achterwerk
SY Villa Achterwerk

Tagebuch Hoorn - Roermond

Donnerstag,den 04.10.2012

Hoorn/Heimathafen

 

Jetzt wird es wirklich spannend.Wir haben kein Segelschiff mehr aber dafür ein Motorboot.Heute Mittag um 12.00 haben wir bei uns im Hafen den Mast an den großen Haken vom Krahn gehängt und mit der Hilfe einiger fleißigen Seglern ist alles sicher abgelaufen.Vielen Dank !!!Aufregend ist es doch immer wieder wenn so 10,70m ins Kippen geraten.Fred hatte einiges an Vorarbeiten zu leisten ,alle Bolzen sitzen bombenfest,das Letztemal war der Mast 2006 gelegt.Im Mastfuß sass so viel Moos,daß es für ein ganzes Osternest gereicht hätte.Eigentlich war die Aktion für morgen geplant aber morgen erwarten wir viel Wind (bis 8 Bft) und viel Regen.Heute Mittag schien prima die Sonne,ich habe bereits meine Villa geputzt und das ohne nass zu werden.Am Nachmittag fing es fürchterlich an zu regnen aber unsere Hauptarbeit war getan.

Sonntag,den 8.10.12

Hoorn

Der Mast liegt nun sicher und fest verzurrt auf Freds gebauter Holzkonstruktion.Leider können wir nicht mehr auf unseren Liegeplatz da der Mast am Heck und am Bug jeweils 1,50m die Bootslänge überragt.

als Düsseldorfer Mädchen verabschiede ich mich mit Killepitsch vom WSV Hoorn

Hoorn,Freitag,den 26.10.2012

Etmal 42,6 km

Nun ist der große Tag da.Gestern Abend haben wir unser `galgenmaal ´ bei Carla und Kriss eingenommen,vielen ,vielen Dank ,es war ein wunderbarer Abend.Die letzte Nacht für lange Zeit auf dem eigenen Boot in Hoorn,so richtig wollte mit das Schlafen nicht gelingen.Der Mond schaute nochmal durchs Fenster und wünschte uns wohl eine gute Reise.Nachdem wir die letzten 2 Wochen einen wunderbaren Nachsommer mit Temperaturen über 20 Grad hatten ,ist nun der Herbst eingekehrt,Fred hat heute morgen erstmal das viele Laub von unserer Villa entfernt ,es ist abgekühlt auf 5 Grad aber im Boot sind gemütliche 20 Grad.Gestern haben wir uns nochmal bei Rijkswaterstaat erkundigt ob wir noch über die Vecht und den Merwedekanal alle Brücken und Schleusen bedient bekommen,wir haben Glück,es ist das letzte Wochenende und so müssen wir nicht die große Strecke über den Amsterdam-Rheinkanal,den wir Wassersportler wegen der Berufsschifffahrt möglichst meiden.Noch eine Kanne Kaffee gekocht und dann heißt es .

 

IT´S time to say good by.

Die 4,95 EU Schleusengeld konnte der Schleusenwärter nicht in bar annehmen,da wir in Holland keine PIN-Nr.haben mußte Fred ein Formular mit Bankverbindung,Adresse,u.s.w. ausfüllen.500 m nach der Schleuse fanden wir ein schönes Plätzchen im Passantenhafen,allerdings ohne Strom.Nachdem wir uns gegen 17.30 bei Ome Ko,(die Kneipe in Muiden) am warmen Kamin mit knisterndem Holz,heiße Schokomelk und warmer Appeltaart aufgewärmt hatten,gingen wir zurüch zu unserer Villa und zündeten die 2 Petroleumlampen an.

Da am Wochenende eine Regatta der braunen Flotte stattfand waren Liegeplaetze rar.Die große Seeschleuse zur Vecht stand offen und so ließen wir uns zuerst Schleusen.
um 15.30 liefen wir in Muiden ein

Nach 2 1/2 Std. erreichten wir Het Paard von Marken

Ein frisches Windchen aus SO empfing uns auf dem Ijsselmeer.Das Wasser war sehr kabbelig und so konnten wir uns direkt davon überzeugen das Freds gebaute Mastlegekonstruktion Einiges aushalten kann.

Freitag,den 26.10.2012

um 11.30 Uhr  hieß es Leinen los nachdem wir vom WSV Hoorn verabschiedet wurden.

Passantenhafen Vianen

Nach dem Anlegen schwingen Ans und ich die Töpfe.Hier haben wir Strom und nach dem Abendessen ist unser Skipper im Bett verschwunden.Ans und ich lesen noch,Ans ein Buch über eine Insel in der Nähe von Kreta und ich das Buch von Klaus Hympendahl "Logbuch der Angst",doch Klaus hat uns ein Widmung ins Buch geschrieben,er wünscht uns ein Logbuch der Freude,ich hoffe das werden wir haben.

durch die offenstehende Schleuse in Maarssen erreichen wir den Amsterdam-Rheinkanal.Hier ist größte Vorsicht geboten ,durch die Berufsschifffahrt werden wir hin und her geschüttelt.

Nach 19 km erreichen wir den Lekkanal und passieren die Beatrixschleuse,dann noch über den Lek und durch die Schleuse in Vianen, noch vor beginn der Dunkelheit machen wir 300m hinter der Schleuse im Passantenhafen die Leinen fest.

Die  herrlichen Herrenhäusern und den kleinen Teehäuschen können wir uns mit heißem Tee und Spekulatius genüßlich von der Vecht anschauen,auch die bunten Herbstfarben sind eine wahre Pracht.

Die Vecht ist um diese Zeit nur noch wenig befahren,es ist das letzte Wochenende in diesem Jahr wo die Brücken mit erringer Durchfahrtshöhe bedient werden,danach ist es nur noch möglich wenn man sich 24 Std vorher anmeldet.

Samstag,den 27.10.2012

Etmal 59,4 km

Muiden-Vianen

Schon vor dem Aufstehen zündet Fred die Petroleumlampe am,draußen haben wir um 8.00Uhr 4 Grad,doch gegen 9 Uhr scheint die Sonne durchs Fenster.Die Hafenmeisterin möchte  10.00 Eu Hafengeld kassieren,natürlich auch per Pin,sieh hat kein Bankformular und Bargeld darf auch sie nicht einkassieren,so wünscht sie uns eine gute Fahrt.Unsere Freundin Ans aus Amsterdam,die uns die nächste Woche nach Roermond begleiten wird,ist um 10.00 Uhr bei uns an Bord und so können wir zeitig und dick vermummt unser Tagestörn nach Vianen beginnen.

Sonntag,den 28.10.2012

Etmal 50 km

Vianen-Heusden

Heute Nacht endete die Sommerzeit und die Winterzeit hat bekonnen.Morgens früh hatten wir Eis an Deck und wir waren froh das wir Landstrom hatten.Natürlich bin ich "reingetrappt", heute morgen habe ich alle Uhren im Schiff umgestellt ,nur nicht meine Armbanduhr.Da ich die Eintragungen in unser Logbuch schreibe,wunderte ich mich heute um die Mittagszeit,irgendetwas konnte nicht stimmen,schnell korrigierte ich meine Eintragungen um 1 Std.Vor der ersten Brücke auf dem Merwedekanal mußten wir noch 20 Minuten warten,es war noch keine 10.oo Uhr.Mittlerweile schien uns die Sonne auf den Rücken und gemütlich ging es auf der Linge weiter.Die niedrigen Brücken öffneten sich alle ohne lange Wartezeit und wir konnten uns damit beschäftigen wo wohl die schönste Mühle steht,konnten uns aber nicht entscheiden.

Um 13.00 erreichten wir die Schleuse in Gorinchem,die Tür stand offen und schon 20 Minuten später erreichten wir den Waal ,heute ist Sonntag und so hielt sich der Schiffsbetrieb in Grenzen,nach 30 Minuten bogen wir ab in die afgedempte Maas.Die Wilhelminaschleuse passierten wir um 14.00 und nun war erstmal frischer Kaffee und Hot dogs angesagt .Schon auf dem Waal verändert sich das Landschaftsbild an beiden Ufern der Flüsse sieht man ab und zu Sandstrände an den sich heute viele Spaziergänger zu einem Sonnensonntagspaziergang auf gemacht haben.Seid wir auf der afgedempten Maas sind,begegnet uns auch ab und zu ein Moterboot oder ein Segelboot mit gelegtem Mast aber als wir um 15.30 die Leinen im WSV Heusden festmachen hatten wir einen gemütlichen und landschaftlich abwechslungsreichen Fahrtag hinter uns.Da Ans noch nie in Heusden war mußten wir Ihr unbedingt noch während der Tageszeit das alte Festungsstädtchen zeigen.Heusden war schon vor 30 Jahren bei uns ein muß wenn wir in den Ferien mit unseren Booten nach Zeeland oder zum Ijsselmeer fuhren.

 Zurück nan Bord,die Sonne war bereits untergegangen und es war wieder winterkalt,hatte uns die Heizung eine warme Bude gezaubert,bei Glühwein und Spekulatius begrüßten wir den angekommenen gemütlichen Abend.

 

Um 9.15 heißt es Leinen los Richtung Lithoijen,WSV de Maaskant,Freds Heimathafen,dort hat er segeln gelernt und von 1964 -1973 kaum eine Regatta ausgelassen.Heute abend probt der Shantychor.Wir sind gespannt aufs Wiedersehen.

Montag,den 29.10.2012

Etmal 37 km

Heute zeigt sich der Himmel grau und es nieselt ein bischen.Wir sind alle 3 gut ausgeschlafen und haben prima gefrühstückt.Da es für Ans trotz laufender Heizung nachts zu kalt ist,habe ich ihr unsere wärmenden Schiffsjungens (Wärmflaschen) Käptän Blaubär und Hein Blöd,überlassen.Die 2 haben wir zu unserer Hochzeit von unseren Kindern geschenkt bekommen,sie haben noch niemals das Schiff verlassen und halten, in unserer Abwesenheit, Wache.

Zum Essen gings wieder zurück zum Schiff.Bei Hemawoorstjes,suurkool en puree und einem leckeren Bierchen / Wein, genossen wir die wohlige Wärme an Bord.Ans und ich schafften heute auch nur noch ein paar Seiten in unseren Büchern bevor es in die Kojen ging.

Als der Regen stärker wurde lud ich den Rest der Crew in den Goudenen Leuw ein.Dort wurden früher nach den Regatten feste gefeiert und Fred schwelgte wieder in Erinnerungen.

Um 9.30 haben wir das Ende des Maas-Waal-Kanal bb querab, die Berufsschiffahrt nimmt zu und werden immer größer,so ist auch an der Schleuse Sambeck viel los.Wir haben unsere erste Wartezeit vor einer Schleuse.

Um 14.30 sind die Leinen fest vertäut am  Passagiersteiger vom neuen Hafen.Wir hoffen,nach einem schönen Spaziergang durch die herbstliche Heidelandschaft zur Schleuse ,auf auf herrliche warme Dusche.Die Dame an der Reception kassierte 10,00 Eu Hafengeld und erklärte uns das uns nun auch Sauna und Schwimmbad kostenlos zu Verfügung stünde.Was für eine Freude.Wir 3 stürzten uns sogleich in die Fluten,uns gehörte das Schwimmbad zu dieser Zeit ca.17.30 alleine.Herrlich war der Blick vom Wasser auf unser Boot.

Mittwoch,den 31.10.2012

Etmal 46,3 km

Um 8.30 schmeißen wir die Leinen los.Heute haben wir ein paar mehr Kilometer vor uns,unser Ziel  soll heute das Leukermeer sein (30 km nördlich von Venlo).Mit 4500 qm Heidelandschaft ist der Nationalpark " de Maasduinen "der größte Naturschutzpark in Nordlimburg.Die 2 Seen,das Leukermeer und das Reindersmeer entstanden durch Auskiesung.Zwischen 1971 und 2001 fuhren die großen Kieskähne von dort in alle Richtungen.Die Schleuse ist stillgelegt,auf der Schleuse entstand ein Info-Zentrum.Dieses Jahr entstand ein neuer Jachthafen.

Anschließend sassen wir in der Bar beim Admiraal und schauten über die Maas.Direkt in der Hafeneinfahrt wurde bis spät am Abend gebaggert.Es war schön im Trockenen zu sitzen,der Mond kam durch die Wolken ,ein wunderschönes Bild.Ich hatte meine Kamera nicht mit,habe dieses Bild aber in meinem Kopf gespeichert.Der letzte Abend dieser Tour neigte sich zu Ende.Morgen Abend werden wir in unserem neuen Winterlager in Roermond/Haterboer angekommen sein,als ich im Bett liege bin ich in Gedanken beim nächsten Jahr.Diesen Törn haben wir ja schon oft gemacht aber ab nächstes Jahr gehts auf zu neuen Ufern.

Es war wie Düsseldorfer Kirmes im Herbst.Es ging nur in eine Richtung,einfach rumdrehen und zurück ging kaum.Als es stärker regnete flüchteten wir in ein Einrichtungshaus,alles war schon auf Weihnachten eingerichtet.Was tat ich eigentlich hier wo ich gerade meinen Hausstand bei meiner Mutter im Haus verfrachte.Ein Kopje Koffie wollten wir auch lieber bei Fred am Bord trinken,also nichts wie weg hier.Um 15.45 lagen wir am Gaststeiger des WSV de Maas.Kurz nach uns machte ein großes Motorboot mit belgischer Flagge fest.Beim vorbereiten unseres Abendessens kamen mir die Tränen,wenn ich doch Zwiebelkuchen nicht so lecker finden würde......

Wir beschlossen das Ans und ich eine kurzen Trip in die Stadt machen und wir anschließend die 2 km zum WSV de Maas in Blerick zurückfahren wollten.Wir waren dort schon 2x auf unseren Maastouren gewesen.Ein gemütlicher Hafen.Vor allem konnte ich mich an das Wirtshaus,  De Admiraal, erinnern und einen Absacker nach unserem heute geplantem Zwiebelkuchen wäre nach diesem nassen Tag auch nicht schlecht.

Donnerstag,den 1.11.2012

Etmal 35,5 km

Bei diesem schönen Rundblick in die Natur lassen wir uns ein bischen Zeit.Heute ist unser Ziel Venlo.Wir hoffen im Stadthafen ein Platz zu bekommen und Ans und ich wollen ein bischen shoppen.Ich wußte natürlich das heute Feiertag ist und Venlo ganz sicher in deutscher Hand ist,also machten wir uns um 10.00 auf den Weg.Heute hatten wir noch nicht einmal eine Schleuse vor uns .Es nieselte vor sich hin und ich erledigte unter Deck meine Hausfrauenarbeiten inc.den Rest der Crew mit warmen Getränken zu versorgen.Um 13.30 erreichten wir Venlo.Ich war irritiert von der Skyline die wir da sahen,viele neue Hochhäuser waren gebaut worden und der kleine Jachthafen kurz vor der Eisenbahnbrücke den gibt es nicht mehr.

Hermus Jachthaven,Roermond,Winterlager 2012-2013

Das vertraute Stadtbild wird von dunklen Wolken eingerahmt.Um 15.15 machen wir die Leinen fest auf unserem Winterliegeplatz,es regnet und stürmt fürchterlich.Bei heißem Lumumba und im Schutze von 2 großen Motorbooten steuerbord und backbord,sind wir auch von den Windböhen gut geschützt.

Nach 2 Std haben wir die Schleuse Belfeld passiert,jetzt sind es nur noch 1 1/2 Std bis zu unserer letzten Schleuse in Roermond

Freitag,den 2.11.2012

Etmal 38,9 km

um 10.00 verlassen wir Blerick.Es ist sehr windig und kühl.Fred schaut nochmal nach seiner Mastlegekonstruktion,es hat alles prima gehalten,der Chef scheint zufrieden zu sein.

Dienstag,den 30.12.21012

Etmal 31,5 km

Gestern abend ist es sehr spät geworden,es war schon Mitternacht vorbei als wir auf unsere Villa zurück fanden.Die Wiedersehensfreude war groß.Einige hatten Fred so um die 35 Jahre nicht gesehen, zum Teil haben sie zusammen die

Schulbank in Oss gedrückt oder hier in Lithoijen auf dem Wasser die Gänse aufgescheucht,es wurde viel erzählt,in Erinnerungen gekramt und unser Vorhaben mit dem Boot zum Mittelmeer zu gehen,bestaunt.Adressen und E-mails wurden ausgetauscht.Natürlich durften auch die Proben des Shantychors nicht zu kurz kommen,ich freute mich,das viele Lieder in deutsches Sprache gesungen worden,niemand wußte das wir am Abend zu Gast waren,auch der Dialekt des Dirigenten war für mich nicht "Brabants",das Rätsels Lösung,er ist ein Bayer,der vor vielen Jahren nach Brabant gezogen ist.Das Geschnatter der vielen  Graugänse im Lithsen Ham (Flußarm der Maas) ließen mich nicht direkt einschlafen aber die Müdigkeit siegte bald nach so einem Tag an der frischesn Luft, es ist tagsüber ca.9-12 Grad,es weht dazu ein kühler Wind aus verschiedenen Richtung,also oft echt schattig.Heute ging es etwas später los weil Fred noch einige  Segelkamerden heute früh treffen wollte.Dienstag ist im WSV De Maaskant ein Arbeitstag für freiwillige Helfer.Um 10.30 verabschiedeten wir uns und hatten an diesem trüben Tag nicht so eine große Entfernung vor uns .Um 13.30 erreichten wir die Schleuse in Grave,bereits eine 1/2 Std später machten wir beim WSV De Stuw die Leinen fest.Tagsüber wurden einige Boote ausgekrant oder Masten gelegt,auch hier traf Fred noch einige Mitstreiter aus seiner Jugend.Nachmittags wollten wir uns das alte Festungsstädtchen ansehen.Seid 1250 besitzt Grave Stadtrechte.1285 ließen die Herren van Cuijck die Stadt ummauern.Im 8o jährigen Krieg (1568-1648) viel Grave in die Hände von Mortiz von Nassau und wurde so Teil der Republik Niederlande.

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© Ursula Alewijnse