SY Villa Achterwerk
SY Villa Achterwerk

Mittwoch, den 17.9.2014

 

morgens: Yachtclub Tevere/ Rom

abends: Anzio

 

Nach so viel Kultur freuen wir uns auf den Blick über das Wasser. Am Nachmittag fällt unser Anker vor dem Fischerhafen Anzio.

Donnerstag,den 18.9.2014

 

morgens: Anzio

abends: Nettuno

 

östlich von Nettuno, 1 sm von Anzio entfernt, erstreckt sich ein Militärgebiet. Nachdem wir eine 1/2 Std unterwegs sind, nähert sich ein Militärboot und fordert uns auf den angelegten Kurs bei zu behalten. Gegen 10.00 Uhr kommt der Wind direkt Ost.  Wieder müssen wir die Segel einholen, wieder gegenan!! Ein riesengroßes Meer Plastikmüll kommt uns entgegen, als wenn ein großes Cotainerschiff Müllsäcke ins Meer verklappt hätte. Ich setzte mich auf das Vorschiff und lotse Fred durch den gröbsten Schmutz.

Bald kommt das Cabo Cicero in Sicht. Odysseus verweilte während seiner Irrfahrten 1 Jahr lang bei der Zauberin Circe.Es kommt Nebel auf, wir sehen das Cap nicht mehr, Dann taucht es wieder auf, verschwindet wieder, die Circe spielt ihre Spielchen mit uns. Als wir uns das Cap erkämpft haben bekommen wir  24 kn Wind direkt auf die Nase. Wir kehren um .

Die nächsten 2 Tage bleiben wir in der Marina Nettuno. Sehr unpersönlich werden wir an der Aussenmole verfrachtet, wo uns das Schwell voll trifft. Ohne Strom, Wasser oder WIFI aber für 60.-- EU die Nacht.

Nach 2 Tagen hat der Wind sich gelegt. Nach dem Cabo Circero erreichen wir den flachen Küstenstreifen mit herrlich langen Sandstränden. Am Abend ankern wir vor Terracina mit Blick auf den Tempel der Göttin Feronia ( Göttin des Waldes ).

Sonntag, den 21.9.2014

 

morgens: Terracina

abends: Coppola Pinetamare

 

Das Meer ist heute glatt wie ein Spiegel. Obwohl heute Sonntag ist sehen nur 2,3 Boote. Mittags kommt wieder Nebel auf. Nach knapp 40 sm erreichen wir einenkleinen Hafen, wo wir die Nacht verbringen wollen. Leider wurde der Hafen nicht weiter ausgebaut wie in unserem Segelbuch beschrieben, so ankern wir zwischen wenigen Fischerbooten. Wir befinden uns nun im Vorbezirk von Neapel. Liegen vor düster und unheimlich wirkenden Hochhäusern. Obwohl wir sehr geschützt in diesem kleinen Hafen liegen, sind wir froh als wir den nächsten Tag den Anker lichten und es weiter geht.

Montag, den 22.9.2014

 

morgens: Coppola Pinetamare

abends: Ankerbucht vor Casamicciola/ Ischia

Schon am Mittag erreichen wir die herrliche Ankerbucht vor Ischia, endlich wieder eine Insel. Eine Delfinschule begleitet uns eine Weile lang, was ein herrlicher Tag. Die Guardia Finanzia kontrolliert einige Boote.  Nachdem ich schwimmen war lege ich schon mal die Bootspapiere zurecht. Es werden aber nur Motorboote kontrolliert.

Dienstag, den 23.9.2014

 morgens: Ankerbucht vor Ischia

abends: Marina Casamicciola / Ischia

 

Am frühen morgen werden wir wach weil das Boot ordentlich hin unh her schaukelt. Wir wollen uns  nach dem Frühstück in die 500 m entfernte Marina verholen aber der Anker schliert und wir müssen mit dem Kaffee bis in der Marina warten. Als wir die Marina erreichen haben wir schon mächtig Wind. Wir sind froh als unser Boot sicher am Steg vertäut ist. Drei Plätze vor uns liegt endlich mal wieder ein Boot mit deutscher Flagge, haben wir länger nicht gesehen. Schon 1 Std später sitzen wir bei Gela un Holger auf der Gammeldansker ( dänisch= alte Frau ). Sie wollen auch Richtung Sizilien. Wir freuen uns als sie sich entscheiden auch, wie wir, den Winter in der Marina di Ragusa zu verbringen.

Gegen Mittag fahren wir mit dem Bus nach Ischia- Stadt. Vorbei an die bekannte Ischia Therme. Schon bei den Griechen und Römern waren die Thermen von Ischia hoch geschätzt.  Ja, wir haben viel Freizeit aber alles, was wir gerne möchten schaffen wir auch nicht. Es tummeln sich noch viele Touristen in den Gassen. Wir bewundern die Taxis und fühlen uns zurück gesetzt in die Zeit der 50 iger Jahre.

Castello Aragonese, im 15. Jh. von den Spaniern erbaut, 5000 Menschen bot die Burfestung Wohnraum, bis Lord Nelsons Flotte 1809, das von Napoleon besetzte Ischia, beschoss und große Teile der Burgfeste zerstörte.

Mittwoch, den 24.9.-26.9.2014

 

morgens: Marina di Casamicciola/ Ischia

abends: Ankerplatz vor der Insel Nisida/ Golf von Pozzuoli

 

Endlich wieder segeln. Steuerbord ein letzter Blick rüber nach Capri. Viel Fährverkehr nach Neapel und die Abdeckung durch die Insel Procida lässt uns die Segel wieder streichen. Vor der Insel Pozzuoli lassen wir den Anker fallen und machen 2 Tage klar Schiff. Am Samstag kommen unsere Freunde Ans und Lau aus Holland für 2 Wochen zu besuch.

Am 2. Abend gesellt sich ein Charterboot zu uns.

Freitag, den 26.9.2015

 

morgens: Ankerplatz vor Nisida

abnds: Marina di Stabia/ Pompeiji

 

In der Nacht beginnt es zu regnen. Der Morgen ist nass und windig. Schon früh machen wir uns auf den Weg. Wir müssen den Golf von Neapel überqueren. Als wir frei von Nisida sind haben wir volle Kanne Wind gegen. Von überall sehen wir Fähren von und nach Neapel, Ischia, Capri oder auf das offene Meer. Oft muß ich an die Kartentafel um zu sehen welche Tonne wir noch wie nehmen müssen. Die Containerschiffe, die vor Neapel liegen, scheinen sich heute alle zur gleichen Zeit auf den Weg zu machen, dauernd müssen wir ausweichen. Ein hartes Stück Arbeit, kaum können wir einen Blick zum Vesuv wagen. Als ich wieder an die Kartentafel muß stinkt es im Schiff. Ich öffne die Naßzelle, durch das Stampfen gegen Welle und Wind hebt sich der Toilettendeckel!!!! Alles was im Toilettenrohr ist verteilt sich in der Nasszelle. Im wahrsten Sinne des Wortes: WAS FÜR EINE SCHEISSE !!!!!!!!

Ich kontrolliere ob das Wasser nicht noch wo anders herkommt. Schmeisse ein paar Putztücher auf den Boden, der Skipper schreit draussen : klar zur Wende !!!

alles klar!? oder auch nicht, wenigstens die Wende klappt. Nach 10 Minuten legt sich der Wind etwas und wir sind ausserhalb des Fahrwassers. Die letzte Stunde würde ich am liebsten streichen.

 

Freitag, den 27.9.- Montag, den 30.9.2015

Marina di Stabia / Pompeiji

 

Am Abend habe ich erstmal wieder das Boot peputzt. Fred muß wohl noch ein 2. Ventil in das Toilettenrohr anbringen. Heute morgen fahren wir mit den Fahrrädern nach Pompeiji in die Stadt zum einkaufen. Ans und Lau sind gegen 17.30 Uhr an Bord. Sie hatten eine prima Verbindung vom Flughafen Neapel und mit dem Bus nach Stabia. Wir haben wieder ein kräfitges Windchen, liegen sicher längsseits an einem Fingersteiger. Gegen 19.00 Uhr kommt ein Boot mit deutscher Flagge in den Hafen. Sie bekommen den Platz neben uns zugewiesen. Sie wollen unbedingt mit dem Heck anlegen. Das 40 Fuss Boot wird vom Wind in unsere Richtung gedrückt. Das Steuerbordfenster bleibt

an unserer Heckankerrolle hängen, es knirscht und quietscht. Fazit: Heckankerolle total verbogen, Fendersocke zerfetzt, Hände und Füsse, Gott sei dank, auf beiden Schiffen komplett. Eine halbe Stunde später bekommen wir vom deutschen Eigner die Unterlagen seiner Versicherung und eine Schulderklärung. Für unsere 2 Gäste ist das natürlich ein nicht so prickelnder Anfang für die Ferien. Doch Ans und Lau sind Beide erfahrene Segler und der Schaden hält uns ja nicht von unseren Plänen ab.

Sonntag, den 28.09.2014

Marina di Stabia

Schon früh bestellen wir uns ein Taxi. Die antike Stadt Pomeji, am Fuße des Vesuvs ist nur 7 km von der Marina di Stabia entfernt. Die Prominenz des römischen Imperiums lebte hier in Saus und Braus. Kaiser Tiberius residierte in dieser Zeit auf Capri.

Im Jahre 79 explodierte der Vesuv. Als die Eruption nach 18 Std vorbei war, lag die Stadt unter einer 25 m hohen Stein- und Ascheschicht. Der Vesuv ist der einzige aktive Vulkan auf dem europäischen Festland.

Ab 1863 erfolgten die Ausgrabungen. Man fühlt sich in eine andere Zeit versetzt wenn man durch die Straßen schlendert. Die herrlichen Wohnhäuser, z. T. mit Pompejirot bemalten Wänden. Riesengroße Atriumwohnungen zeugen von dem Reichtum dieser Zeit.

Bei den Ausgrabungen stiess man auf Hohlräume, wo sich Körper der Vesuvopfer verborgen hatten. Man goss diese Formen mit Gips aus und erhielt so Abbilder von den letzten Momenten der Opfer.

Fresken, die zum Teil noch wunderbar erhalten sind, stellen Kampf-, Jagd- oder Liebesszenen dar.

Ja, toll trieben es die alten Römer. Voll beeindruckt ging es zurück zur Marina.

Montag, den 29.9.2014

Nach 3 Nächten verlassen wir die Marina di Stabia. Mit 120,-- EU pro Nacht, die teuerste aber leider auch die Marina mit dem miesesten Service. Hilfe an der Tanke bei viel Wind, niente!!! Taxi rufen niente!!! Wettervorhersage niente!!!

Ein leichter Wind bringt uns, vorbei Sorrent, Richtung Capri.

Capri will Ende September 170,-- Eu pro Nacht für unser Boot haben. Wir gehen vor der Marina Piccola, vor der Krupp Villa, vor anker und springen in das herrlich blaue Wasser.

kleinere Boote tuckern durch das bekannte Felsenloch.

Dienstag, den 30.9.2014

Nach einer unruhigen Nacht mit starkem Schwell, lichten wir früh den Anker. Vorbei den Galli-Inseln, auch Sirenen-Inseln genannt, bewundern wir die Amalfiküste.

Am fühen Nachmittag erreichen wir Amalfi. Kurz vor dem Hafen kommt ein Schlauchboot längsseits und fragt ob wir in den Hafen wollen. Ja wir wollen. Der Chef des Bootsstegs bindet sein Schlauchboot bei uns fest, kommt an Bord und chauffiert uns auf unseren Liegeplatz. Wir 2 Mädels hatten die Leinen parat  zum anlegen und guckten wohl etwas komisch als 2 weitere Italiener an Bord kamen und uns die Leinen aus der Hand nahmen. Mit einem:" relaxt you are holiday", legten sie unsere Villa sicher am Steg fest.

Beim bezahlen gab es noch eine Flasche Limoncelli vom Chef. Die laute Musik von einem Motorboot bekämpften wir mit alten italienischen Schlagern aus den Fünfzigern. Ein kleiner Sandstrand lud zum Schwimmen ein.

Am Abend machten wir uns ausgehfein und streiften duch die engen Gassen Amalfis.

Arrividerci, du schönes AMALFI
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© Ursula Alewijnse