SY Villa Achterwerk
SY Villa Achterwerk
Vathy, Ithaka

Heute werden wir durch einen leichten Regenschauer geweckt. Noch ein Stündchen lesen, dann geht Fred ein frisches Bauernbrot holen. Wir sind ganz begeistert von den Bäckereien überall, mit der grossen Auswahl von frischen, leckerem und auch dunkelem Brot. Ich mache noch ein paar Einkäufe für unsere Weiterreise morgen, heute wird an Bord gekocht. Fred besorgt mit dem Fahrrad nochmal Diesel. Heute haben wir viel Südwind, Regen und .....jedemenge Saharastaub auf Deck. Afrika scheint nicht so fern zu sein.

Mittags in Vathy, der Hauptort auf Ithaka angekommen, machen wir unsere Fahrräder klar. Wir wollen zum kleinen Fährhafen Piso
 Aetos. Den haben wir von Sami immer aus gesehen, wenn das Fährboot rüber fuhr. Ja, es war nicht weit, ca. 7 km. Doch wir haben nicht damit gerechnet, dass wir den Berg Aetos erst die Fahrräder hochschieben mussten, den Berg hinunter hat es uns besser gefallen. Dafür konnten wir uns die Stadtreste der Siedlung anschauen, die hier im 8. Jhr. v. Chr. erbaut wurde. Heinrich Schliemann suchte hier vergeblich nach Resten von Odysseus Palast. Wir versuchen immer, wenn wir am Kai vor Buganker liegen, so gegen 16 Uhr am Boot zu sein. Dann rücken die Charterboote in Scharen an. Ab und zu treffen wir jetzt auch Crews wieder, denen wir schon auf den anderen Inseln begegnet sind. Gegen 17.00 Uhr versucht eine englische 40 Fuss Bavaria neben uns einzufahren. Sie lassen den Buganker bei Seitenwind nur ca. 2 Bootslängen vorher ins Wasser, das reicht natürlich nicht. Als der Wind sie abtreibt nehmen sie den Anker, einer 46 Fuss Bavaria, dessen Crew nicht an Bord ist, mit. Fred sichert die Bavaria 46, dessen Skipper wir von Sami kennen . Nach einer 1/2 Std. Liegt die Bavaria sicher neben uns. Fred bekommt dafür von unserem Kneipenwirt, wo wir gerade ein Bier trinken, nochmals 2 Bier geschenkt. Wie gut das ich heute nicht kochen brauche. Heute gehts zum Spanferkelessen zu Nikos.c

So beschloss ich die Badesaison 2016, bei ca. 18 Grad kaltem oder auch warmen Wasser, zu eröffnen. Abends gesellte sich noch ein finnischer Segler in die Bucht. Die nächsten 2 Tage genossen wir die Freihheit auf unserem Boot. Ich konnte schwimmen, wann immer ich wollte, lesen und die Villa mal wieder richtig putzen. Mit 2 Ankerwachen an Bord fühlten wir uns sicher und genossen die Ankerwache bei Mondschein und Sternenhimmel. Früh morgens wurden wir durch lautes  iiiiiiiaaaaah!
am Strand geweckt. Dort, in der Nähe einer Taverne, die zwar noch nicht geöffnet ist aber wo gesägt und gehämmert wird, ist das Eselchen wohl zuhause. Am Dienstag verlassen wir diesen idyllischen Ort, das Wetter soll sich ändern. 

Donnerstag, den 12.5.2016

Vathy, Ithaka

Am Montag verliessen wir Kefallonia. Bei leichtem Segelwind ging es Richtung Südspitze Ithakas. Da das Wetter noch sehr ruhig ist, wollten wir in der Südbucht  Ormos Andreou eine Nacht ankern. Leider war die recht kleine Bucht über Mittag von 6 Booten bereits besetzt, zum übernachten war uns das zu unsicher, da kaum Platz zum frei schwojen war. Also auf nach Vathy. Von hohen Bergen umgeben läuft man in die tief einscheidende Bucht von Vathy ein. Direkt die erste Bucht an Backbord, Ormos Schoinos, hatten wir vom vorbeifahren, imletzten September, in guter Erinnerung. Hier erreichten wir zum erstenmal uns schon bekannte Gewässer. Wir lagen den Nachmitag ganz alleine in einem grossen "Swimmingpool ", voll von wunderbarem blauem Wasser über weissem Sand

Natürlich haben wir auch wieder eine Menge alter Steine gesehen, doch waren wir begeistert von diesen herrlichen Blumenwiesen und Käfer die wir noch nie zuvor gesehen haben. Um 15.30 Uhr waren wir zurück und bestellten uns 2 grosse Bier, das haben wir uns ja wohl heute verdient. Morgen wollen wir diese schöne Insel verlassen. Uns zieht es in die einsamen Südbuchten  der Odyssseusinsel Ithaka, dessen Schiffe übrigens aus Holz der Insel Kephallonia, gebaut worden sein sollen.
Ich denke das wir die nächsten Tage keine Internetverbindung haben werden.
Also bis dann?

Sonntag, den 8.5.2015

Sami

Heute hatten wir einen ganz besonders schönen Wandertag. Um 11.15 Uhr ging es los. Direkt führte der Weg den Berg hinauf und wir hatten eine wundervolle Sicht über den Kanal zwischen Kefallonia und Ithaka. Der Wind blies leicht von Nord und mit ca. 20 Grad waren wir in richtig guter Wanderlaune. Das Gebiet um Sami herum ist sehr wasserreich und so auch mit den grünsten und höchsten Wäldern der Insel umgeben.
Schon nach einer 1/2 Std. erreichten wir das Kloster Agrilion. Das alte Kloster wurde auch bei dem Erdbeben 1953 total zerstört. Es wurde ein neues gebaut, nur noch eine alte Turmruin ist zu sehen und eine herrliche Aussicht auf den weissen Strand von Antisamos und das ionische  Meer. Überall erklang das Glockengeläut der Ziegenherden und manchmal hatten sie uns von allen Seiten eingekreist und schauten uns recht komisch an, als wären wir die ersten Menschen die sie zu sehen bekommen. Wer weiss, wir haben oben auf der Bergkuppe keine menschliche Begenung gehabt.Von meinem frisch gepflücktem Thymian habe ich nichts abgegeben.

Das Essen war hervorragend. Kali nichta.

Mit dem Fahrrad geht es zurück zum Meer. Etwa 2 km von der Höhle entfernt fliesst das Wasser aus der Höhle in einen kleinen Binnensee, der dann im Meer mündet. Kurz vor der Mündung befindet sich auch eine Mühle. Als wir zurückkommen sind alle Boote weitergezogen. Heute Abend wollen wir im " Reviera " essen.

 

Samstag, den 7.5.2015

Sami, Kefallonia 
Schon Homer erwähnte Sami. Es gehörte in der Antike zu den 4 wichtigsten Städten.
Die Stadtmauer der antiken Stadt hatte 24 Stadtmauern, leider gibt es heute nur noch 1 zu besichtigen. Die Hauptattraktion ist aber die Melissanihöhle mit ihrem See. Den wollen wir uns heute anschauen. Schon nach einer knappen 1/2 Std. haben wir die Höhle erreicht. Wir weden mit einem kleinen Ruderboot über den See gefahren. Er besteht aus einem Gemisch von Süss- und Salzwasser und ist an der tiefsten Stelle 36 m . Auch ein kleines Inselchen liegt mitten im See, die Insel ist nach oben geöffnet. Wahrscheinlich ist die Decke durch ein Erdbeben eingestürzt und hat die Insel gebildet. Im 3. Jhr v. Chr. befand sich auf der Insel ein Pan- Heiligtum.

Freitag, den 6.5.2016
Morgens: Poros
Abends: Sami
14 sm
Heute hatten wir nur eine kleine Seereise vor uns. Morgens liessen wir uns viel Zeit. Erst um 11 Uhr ging es, ohne Wind , Richtung Sami. So weit das Auge reichte, hatten wir die schönste Inselwelt vor uns. Wir fuhren von Süd in Richtung Nord in den Kanal zwischen Kefallonia und Ithaka ein, dieses kann man nur bei wenig Wind. Da die Hauptwindrichtung hier Nord/West ist, wollen wir auf dem Rückweg einmal durch diesen Kanal, hoffentlich mit Wind, rutschen. Diese Seite von Kefallonia ist sehr dünn besiedelt, die herrlichen kleinen Sandstrände kan man nur mit dem Boot besuchen, da es keine Wege bis hinunter ans Wasser gibt. Nach 3 Stunden staunen, wir konnten uns gar nicht satt sehen, am Grün der Natur und den Blautönen auf dem Wasser, erreichten wir Sami. 

Donnerstag, den 5.5.2016
Morgens: Argostoli
Abends: Sami
45 sm
Heute hatten wir ein phantastischen Tag auf dem Wasser. Da wir beide schon früh wach waren , lösten wir die Leinen um 7.30 Uhr. Schon nach 20 Minuten hatten wir unser Vorsegel bestehen. Mit einer frischen Brise ging es die ersten 5 sm die Bucht hinaus. Das ionische Meer empfing uns mit einer lang gezogenen Wellen. Wir hatten kein Langeweile aber auch keine Zeit für einen 2. Kaffee. Dauernd kam der Wind aus einer anderen Richtung . Der hohe Berg, Einos, verabschiedete uns mit einem langen Pusten, der uns mit 7 kn einem neuen Ziel entgegen schob. Kefallonia zeigt uns die Insel in ihren vielen Grüntönen und es war lustig die schmalen Strassen vom Wasser aus zu sehen, die wir Tage zuvor mit dem Auto erobert hatten. 
Um 17 Uhr machten wir die Leinen im Hafen von Poros fest. Nachdem wir an Bord gegessen hatten machten wir einen kleinen Spaziergang und tranken noch einen Ouzo, in der bei Seglern gut bekannten, Felsenkneipe.

Endlich erwischt!

Mittwoch, den 4.5.2016
Argostoli, Yachthafen
Da wir Strom haben konnten wir das Spiel der Bayern gegen die Spanier sehen. Da es hier 1 Stunde später ist, haben wir beide tapfer durchgehalten. Heute steht uns noch eine grosse Aufgabe bevor. Antonio, unser sizilianischer Nachbar, hatte Fred erzählt, das die Hafeneinfahrt nur ca. 160 m tief ist. Für uns kein Problem, da wir ein Intregalschwert haben ,das wir von 210 cm auf 90 cm hochkurbeln können.
Kurz vor der Einfahrt bemerkte ich, das ich das Schwert kaum bewegen konnte. Wir sahen, als wir an der Kaimauer lagen, das sehr viel schwimmendes Seegras ist Wasser war. Als der Wind auf Süd gedreht hat, vermuten wir, das es sich in unser aufziehbares Schwert gezogen hat. Diese Panne hat wir auf der Rhone auch schon mal. Sonst gehst uns gut. Ich geh jetzt auf den Markt Fisch kaufen und eine neue Prepaidcard für mein Internet.
Yassu !

2000 wurde hier in Sami der Film Corellis Mandoline gedreht. Das Buch des Schriftstellers Bernieres erzählt die Geschichte eines italienischen Musikers, der sich hier auf Kefallonia,  im 2. Weltkrieg , in eine junge Griechin verliebt. 
Als ich Frage ob es eine CD von dieser schönen Musik gibt sagt der junge Mann : Nee, nee,was auf griechisch: ja, ja, bedeutet. Der Musiker kommt zu uns an den Tisch und bringt seine CD mit. Dann erzählt er uns, das er während der Dreharbeiten des Filmes, hier in Sami, die Musik in dem Film gespielt hat. Das ich das Buch gerade an Bord lese, was er ja nicht wissen konnte, hat ihn sehr überrascht und mich natürlich sehr erfreut.
 Zum Wochenende werden wir mit dem Boot in Sami sein und dann wird Sirtaki getanzt, ist bereits versprochen.

Zuerst schauten wir uns im Hafen um. Da unterwegs fast alle Tavernen geschlossen hatten und kaum ein Mensch unterwegs war hatten wir uns schon damit abgefunden heute auf ein Lammbraten zu verzichten. In Sami waren ein paar Restraunts geöffnet. Aus einer kleinen Taverne drang spanische Livemusik. Ja eine Kleinigkeit essen bei Livemusik  wäre nicht verkehrt. Hier wirkte eine ganze Familie. 2 ältere Herren spielten die Musik, 3 junge Männer deckten eine ganze Menge Tische auf dem Vorplatz  und La Mama sagte im Innenraum auf englisch: music is love, music is live ! Ich konnte sie nicht sehen aber hören. Ich rief einfach in den Raum hinein: You are right, Seniora ! Schon bekam ich einen Handkuss zugewunken.
Es war ein bisschen verrückt. Wir sassen in einer griechischen Taverne, hörten spanische Musik , redeten englisch und bekamen ?? Lamm aus dem Ofen !
Mittlerweile kam ein kleiner Bus mit älteren Griechen angefahren. Für sie waren die Tische gedeckt. Die Musiker spielten und sangen nun griechische Lieder und dann kam ...?? Nein nicht Nicolas Cage aber immerhin Corellis Mandoline.!!

 

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© Ursula Alewijnse