SY Villa Achterwerk
SY Villa Achterwerk

Samstag, den 19.10.2019

G-Marina Kemer, Heimathafen

Seit gestern Mittag sind wir zurück in Kemer. Uschi und Michael liegen direkt neben uns. Wir werden mit Kaffee und Schokolade begrüßt.

Nachdem wir am Donnerstagabend bei Hassan in Kekova viel frischen Salat, knuspriges Brot und leckeren Fisch aus dem großen Holzkohleofen verspeist haben,
plaudern wir noch mit Burcu, Hassans Tochter, die für 8 Monate nach München geht.
Sie weiß das sie uns jederzeit anrufen kann wenn sie fragen hat oder nicht zurechtkommt. Wir bekommen von ihrer Mama eine grosse Obsttüte mit, damit wir bis Kemer keinen Hunger erleiden. 

Um 6.45 Uhr, am Freitag früh, ist die Kaffekanne voll frisch aufgebrühtem Kaffee.
Es wird langsam hell und gleichzeitig mit 2 kleinen Fischerbötchen tuckern auch wir los. Wir haben noch Strömung  und kommen mit 6  1/2 kn gut voran. Der Wind pustet mal ein wenig aber nicht so richtig. Mal steht das Vorsegel, dann wird es wieder reingerollt und eine 1/2 Stunde später das Gleiche wieder. Auf dem Wasser ist nichts los. Keiner überholt uns oder kommt uns entgegen. Ich beobachte die fliegenden Fische, die aus dem Wasser schiessen und wie tief fliegende Schwalben über das Wasser sausen bevor sie sich wieder in die Fluten stürzten.
Dann sehe ich, auf der Backbordseite kommt uns etwas entgegen geschwommen. 
Es herrscht große Spannung was da auf uns zu kommt........
Eine riesengroße grün / gelbe Wassermelone hüpft uns praktisch entgegen. Wir lassen sie des Weges ziehen und tun das Gleiche, nur in die andere Richtung.

Um 12 Uhr haben wir das Cap Gelidonya  umrundet. Genau als ich Kurs Cineviz anlege kommt uns ein grosses dunkelgraues Motoboot entgegen. Doch wir haben genügend Abstand und freuen uns eine 1/4 Stunde später als wir ein paar Delfinflossen aus dem Wasser schwuppen sehen. Doch mit uns spielen wollen sie nicht.

Ab und zu steckt nochmal eine Wasserschildkröte das Köpfchen aus dem Wasser.
In der großen Bucht vor Adrasan kommen uns ein paar kleinere Ausflugsboote und auch Fischerboote entgegen.
Schon um 14.30 Uhr fällt unser Anker in der Genueserbucht auf 14 m in den Sand.
Mit noch 4 anderen Segelbooten wollen wir hier in der geschützten Bucht die Nacht verbringen. Für mich geht's erstmal in das kristallklare Wasser. Anschließend koche ich Spaghetti mit Tomatensoße und Parmesan.
Gegen 18 Uhr beginnt es dunkel zu werden, dann geht es für die 3 Fischerboote hinaus auf das Meer. Als der Fischer an uns vorbeituckert und unsere deutsche Flagge sieht, winkt er zu uns hinüber : " Willkommen Käptain ".

 

 Schon um 19 Uhr haben wir einen so dichten Sternenhimmel, wie man es sich kaum vorstellen kann. Wir beschließen die letzte Nacht unseres Törns draussen an Deck zu schlafen. Ich krieche später doch in meine etwas bequemere Koje.
Als ich um 5.30 Uhr wieder an Deck gehe scheint der Mond so hell das man fast ein Buch lesen könnte. 

Am nächsten Morgen beschliessen wir zurück nach Kemer zu gehen. 
Der Wetterbericht gibt schon seit Tagen Unwetterwarnung; dann liegt man sehr unruhig in der Bucht von Phaselis. Zwar sicher an der Muringtonne doch alles fliegt einem um die Ohren.
Ausserdem haben wir einen großen Scheiiiiiiiiiss an Bord, die Toilette ist verstopft und das stinkt nach Arbeit !

Um 10.30 Uhr gibt Fred mir das Zeichen, das der Anker geborgen ist

DU BISST FREI ........hat für mich doch noch eine andere Bedeutung.
Wenn man die Natur respektiert, ist man nirgends so frei wie auf dem Wasser.
Das ist für uns so und für all die verrückten Segler, die sich auf den Weltmeeren tummeln. So auch beschrieben in dem Buch : " Faszinosum Segeln " von Karl- Albrecht Althaus, den wir im Frühjahr in Kas kennengelernt haben.
Nun genug philosophiert. 
Diesmal hatten wir einen kurzen Törn.
16 Urlaubstage
9 Segeltage
164 Seemeilen / 265 km

Heute ging es dann ans " EINGEMACHTE " wie schon von Fred befürchtet, musste die ganz Toilette ausgebaut werden. Nichs war kaputt, doch nach 6 Jahren hat der Urinstein die ziemlich dünnen Rohre einfach zugesetzt. Naja und dann auch noch den Tank reinigen, keine angenehme Arbeit aber ein Muss wenn man schon einmal dabei ist. Mit Musik geht bekanntlich alles besser. Um12.30 Uhr dann unter die Dusche.
13.45 Uhr stand das rote Auto mit Ina und Joe vor unserer Villa. Wir waren zum Essen eingeladen.

Doch vorher ging es noch zum Polsterer. Durch Jaap, der schon viele Jahre hier in der Marina lebt, haben wir eine Adresse erhalten, wo neue Polster für unser Boot nicht 3500 Eu kosten. Das Angebot hatten wir im Frühjahr von einem anderen Polsterer bekommen. Doch brauchten wir Ina zum dolmetschen. Ich denk nun sind wir richtig. Wir wissen was Jaap bezahlt hat. Morgen bringen Ina und ich die losen Polster mit dem Auto in die kleine Werkstatt. Wenn der Polsterer in die Marina kommt muss er eine Provision bezahlen und die wollen beide Parteien lieber sparen, also bin ich sehr gespannt auf morgen.

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© Ursula Alewijnse