SY Villa Achterwerk
SY Villa Achterwerk
Bei 37 Grad im Schatten war der kühle Nachtisch vom Tavernenwirt in Epidauros Hafen willkommen.

Sonntag, den 3.7.2016
Unser erstes Ziel ist heute die Schiffsausfahrt des Kanal von Korinth, zur ägäischen Seite. Schon morgens um 9.00 Uhr ist viel Betrieb. Rund 30 Schiffe durchqueren täglich den Kanal. Zur Seite des saronischen Golfes muss man löhnen. Wir erkunden uns bei den Beamten, denn im September wollen wir den Kanal durchfahren. Für unser Boot von 10,60 m werden wir 150.-- Euro bezahlen müsse, nicht gerade preiswert für knapp 7 km.

Die südliche  Küstenstrasse  des Peleponnes bietet uns eine herrliche Aussicht über die Inseln des saronischen Golfes. Nach 70 km haben wir Epidauros, die Kultstätte des Heilgottes Äskulap, erreicht.Hier befand sich das bedeuteste Therapiezentrum der antiken Welt. Für mich, die ich seid 46 Jahren berufliche mit der Medizin verbunden bin, ein absolutes Highlight.
Der Besuch des Asklepios-Heiligtums lief nach strengen Ritualen ab. Erst musste sich der Kranke einer kultischen Reingung unterziehen, dann brachte er ein Opfer im Apollontempel dar, anschliessend legten sich die Kranken im Abaton ( Halle für den Heilschlaf, 4.Jh.v.Chr ). Im Traum oder Hypnose wurde dem Kranken der Weg zur Heilung über eine Gottheit angezeigt. Später wurden noch medizinische Behandlungen hinzu gefügt. Fred, der sich vor 2 Monaten in einem Schlaflabor in Düsseldorf aufgehalten hat, hat sich im antiken Abaton  zur Ruhe gelegt, mal schaun ob er diese Nacht ruhig schläft. 
Im 1.Jh.v.Chr. wurde Epidauros geplündert und von Seeräubern  ausgeraubt. Die Schätze bekamen die Söldner als Lohn. Später entwickelten die Römer Epidauros weiter zu einem Heilzentrum und Sanatorium.

Aeskulap, der Gott der Heilkunst.

Das überragendste Baudenkmal in Epidauros ist natürlich das Theater. Es ist etwa im 4.Jh.v.Chr. erbaut. Fast 14 000 Zuschauer. Alle  55 Sitzreihen sind vollständig erhalten. Es hat eine hervorragende Akustik wie wir heute nur bestätigen können. Eine belgische Schulklasse bekam praktischen Untericht von ihrem Lehrer . Wir sassen direkt daneben und nahmen am Unterricht teil,der auf flämisch abgehalten wurde. 3 Schüler und der Lehrer stellten sich anschliessend in die Mitte und trugen einen Text in Griechisch vor. Bis in die letzte Reihe konnte mann jedes Wort verstehen, wenn man der griechischen Sprache mächtig war. Uns reichte der Klang und der wunderbare Blick über das sehr bewaldete Epidauros

Samstag, den 2.7.2016

Der erste Stopp am frühenMorgenn ist der Isthmus von Korinth. Zuerst kaufen wir uns an der nur ca. 200 m entfernten Bushalte stelle 2 Tickets für Montag nach Messolonghi. Der Busbahnhof ist ein Drehpunkt für sämtliche Überlandbusse aus dem ganzen Land. Zu Fuss gehen wir dann zur Brücke, die über den Isthmus ( Landenge ) führt.
Schon 602 v. Chr. dachte Periandros über ein Verbindung zwischen dem Golf von Korinth und dem Saronischen Golf nach. Die Schiffe mussten weiter den Peleponnes umfahren um nach Piräus zu gelangen, ca. 180 sm . So wurde eine steingeflasterte Bahn angelegt, den sogenannten Diolkos. Über diese Bahn fuhr ein Olkos, ein Wagen, auf dem die Schiffe geladen wurden und dann von der einen Seite des Golfes zur anderen Seite transportiert wurden. Noch heute sind die parallel verlaufenden Furchen, von ca. 1,50 cm Abstand zu erkennen. Der Kanal von Korinth wurde dann 1882-1893 von giechischen und französischen Ingenieuren erbaut. Die Gesamtlänge beträgt 6343 m, der Kanal ist 24,60 m breit und die steil abfallenden Wände sind bis zu 80 m hoch.

Leuchtturm von Ireon

Der nächste Stopp für uns ist das Antike Korinth.

Als erster Historischer König von Korinth ist Aletes, der Anführer der Dorer, bekannt.Die Dorer wanderten um 1000 v. chr. in dieses Gebiet ein. Im 8. Jh.v. Chr.
Gründeten die Korinther Korfu und Syrakus und wurden so zur ersten Seemacht Griechenlands. 146 v.Chr. machten die Römer Korinth dem Erdboden gleich. Julius Cäsar ließ es 44 v. Chr. wieder aufbauen. In den folgenden Jahrhunderten wurde Korinth von den Herulern, Goten, Normannen, den Kreuzfahren, Venezianern und den Türken besetzt und regiert. Erst 1822 wurde die Region von den Türken befreit, fiel dann aber 1858 einen furchtbaren Erdbeben zum Opfer. Danach wurde das Neu Korinth an anderer Stelle wieder aufgebaut. Das neue Korinth zählt heute ca. 28000 Einwohner. In der Antike, so glaubt man, haben zu bestimmten Zeiten bis ca.300 000 Menschen gelebt. Zu damaligen Zeit war Korinth der Drehpunkt zwischen Europa und Asien.

Akro- Korinth

Nur 4 km weiter führt eine steile, doch gut ausgebaute Strasse zur Festung.  Wie ein hingeworfener Klotz konnten wir gestern, am Leuchtturm, auf der anderen Seite des Golfes die Burg erahnen. Byzantiner, Franken, Türken und Venezianer an der mächtigen Burg herum gebastelt. Wir haben eine unbeschreibliche Sicht über den Golf von Korinth.

Mittags erreichen wir Mykene. Mykene ist eng mit der giechischen Mytologie verbunden. Dem Mythos nach wurde die Stadt von Perseus, Sohn des Zeus und Danae, gegründet. Die Dynastie wurde von Atreus abgelöst. Sein Sohn, Agamemnon war der berühmte Heerführer der Griechen im trojanischen Krieg. Der imposante Hügel von Mykene ist durch tiefe Schluchten von seiner Umgebung getrennt. Er war schon seid der Jungsteinzeit bevölkert. Der deutsche Archäologe Schliemann, hat hier vor über 120 Jahren u.a. die goldenen Masken entdeckt, die den Toten als Schutz vor äusseren Einflüssen, angelegt wurden, Die goldenen Totenmaske des Agamemnon ist heute im Athener Nationalmuseum zu sehen
Kein Baum, kein Strauch bietet uns hier Schutz gegen die Mittagshitze, so drehen wir nur eine kleine runde durch die alten Steine. Die vor über 3000 Jahre entstandene Festung ist von einer Zyklopenmauer umgeben , das weltberühmte, tonnenschwere Löwentor haben wir mehrmals durchschritten, denn es bot den einzigen Schatten.

Nun wollten wir endlich ans Wasser.  Nach 40 km hatten wir Nafplion erreicht. Nafplion liegt auf einem riesigen Felsenvorsprung, hat viele, verwinkelte Gassen, eine schöne Hafenpromenade mit leckeren Fischrestaurants. In einem kehren wir ein , nach so viel alten Steinen sind wir hunrig und durstig. Ein Dessert aus Limonencreme und Bisquits bekommen wir danach vom Chef gereicht. Hmm, war das lecker.
Die weitläufige Befestigungsanlage Palamidi können wir uns jetzt nur noch vom Hafen aus anschauen. Über den Bergen des Peleponnes sehen wir ein Unwetter heran ziehen. Wir sind gerade am Auto da fängt es an zu regnen. Doch 2 Kurven weiter scheint für uns die Sonne schon wieder. Im Hotel angekommen schnell ins Badezeug und ab ins Wasser, sind nur 50 m. Das Fussballspiel Deutschland- Italien verschlafe ich am Abend. Hier ist es eine Stunde später und der Tag war anstrengend. 

 

Freitag, den 1.7.2016

Nach einem ausgiebigem Frühstück, es gibt sogar selbstgebackenen Kuchen, laufen wir die Promenade hinunter nach Loutraki. Ca. 2 sm weiter sehen wir den ersten Frachter aus dem Kanal von Korinth kommen. Dort müssen wir auch hinein, wenn wir im September Richtung Türkei wollen. Nachdem wir für die nächsten 3 Tage ein Auto organisiert haben und meine griechische Simcard wieder für die nächsten 30 Tage mit 5 Gbyte aufgefüllt ist, lassen wir es uns bei einen Frappe, an der Strandpromende, gut gehen. Die Urlauber tummeln sich schon jetzt um 10.00 Uhr im 24 Grad warmen Wasser. Mit einer halben Wassermelone machen wir uns auf den Rückweg zum Hotel.

Abendstimmung vom Panorama Restaurant Loutraki

Loutraki = Loutra = Bäder
In der Antike lautet der Name der Stadt Loutraki  THERMA. Schon vor 2000 Jahren war dieser Teil Hellas wegen seiner heilenden Kraft des Wasser, sehr bekannt. Auch wir trinken im Hotel das Wasser aus dem Krahn. Wir füllen grosse Flaschen ab und stellen sie in den Kühlschrank, schmeckt prima. Auf dem Weg zum Hotel kommen wir an dem Wasserfall vorbei, von dem Loutraki das köstliche Nass erhält.
Das andere köstliche Nass, nur 50 m vom Hotel entfernt probieren wir nach einer Mittagspause aus. Fred geht natürlich wieder mit Zigarre schwimmen, das heisst er lässt sich eigentlich nur treiben, während ich nun endlich mit grossen Zügen meine Freiheit im Wasser geniessen kann.
Pünktlich um 17.30 Uhr wird das Auto zum Hotel gebracht und schon 10 Minuten später sind wir auf dem Weg nach Heraion von Perachora.
Die berühmte Ruine des ersten Heratempels liegt nur 16 km östlich von unserem Hotel entfernt. Nach einer 1/2 Stunde, über eine gut ausgebaute Strasse erreichen wir die Lagune von Vouliagemeni,die durch nur einen 6 m breiten Einschnitt mit dem Golf von Korinth verbunden ist. Es ist shr einsam hier. Ein paat Fischer ab und zu sieht man am Wegesrand ein Auto stehen und einen jungen Griechen eben eine Runde schwimmen. Wir nehmen dann die Schotterpiste Richtung Leuchtturm. Denn dort genau liegt auch das antike Heraion, welches von einer Anhöhe aus sehr gut zu besichtigen ist. Den Weg hinunter sparen wir uns, haben aufschlussreiche Gespräche mit 3 Landschaftswächtern und geniessen den herrlichen Blick über den Golf , wo wir AkroKorinth erahnen können. 

Donnerstag, den 30.6.2016

Heute, um 7.00 Uhr sind wir vom Köln/ Bonner Flughafen Richtung Athen gestartet. Es gibt noch viel zu entdecken in Griechenland. Wir haben uns für 4 Tage in einem kleinen Hotel in Loutraki, gegenüber der Stadt Korinth, ein Zimmer gemietet. Eigentlich wollten wir mit der Schnellbahn, vom Flughafen bis Korinth und dann mit dem lokalen Bus Richtung Loutraki aber----- wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. In Athen wurde gestreikt, der Zug, der eigentlich jeden Stunde fährt, sollte evtl. gegen 16.00 Uhr Richtung Korinth fahren aber sollten wir uns darauf verlassen ? ? Deutlich nein ! Denn 200 Eu für das Hotel am Flughafen waren wir nicht bereit zu zahlen. Also fuhren wir mit dem 93 iger Bus nach Athen zum Busbahnhof um von dort mit dem Überlandbus nach Korinth zu fahren. Ich sagte aber beim Kartenkauf das wir nach Loutraki wollten und so wurde alles leichter. Wir brauchten nicht zur anderen Seite des Isthmus, wir konnten direkt mit dem Bus nach Loutraki. von dort brachte uns ein Taxi für 4.-- EU zum Hotel, welches etwas ausserhalb des Ortes liegt. Sehr familiär wurden wir empfangen. Rena und ihre Schwester führen das Hotel, welches sie von ihren Eltern geerbt haben. Rena lebt eigentlich in Bochum. Sie ist mit 18 Jahren von Athen " ausgewandert " hat in Bochum einen Deutschen geheiratet und kennt genau die giechische, sowie die deutsche " Seele ". Auf Anhieb verstehen wir uns gut und fühlen uns wie zuhause.

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© Ursula Alewijnse