SY Villa Achterwerk
SY Villa Achterwerk

Samstag , den 6.10.2018

Marina Finike

Endlich, am Donnerstag um 11 Uhr ging es los. Die frische Seeluft erwartete uns.
Unsere Villa tauchte den 3 Inseln am Horizont entgegen. In Höhe von Camyuva und Tekirova hatte ich mit den Schnellbooten  zu kämpfen die die Urlauber vom Strand  aus in die Höhe ziehen. Schließlich wollte ich nicht so einen Höhenflieger auf dem Vordeck haben weil sich die Leinen in meiner Saling verheddern. Schon um 14 Uhr bogen wir in dir Südbucht von Phaselis ab. Begrüßt wurden wir kurz vor der Einfahrt von der Haus / Wasserschildkröte der Phaselisbucht.


Genau um diese Zeit machten sich auch die ersten Piratenboote auf den Rückweg. Ich steuerte in Ufernähe eine der Muringtonne an, immer die ablegenden Schiffe im Blick. Doch nun kam auch noch ein Gulet in die Bucht hinein und dann noch ein Motorboot. Das war Nuri, mit Gästen an Bord.
Fred zog sicher eine Leine durch den großen Ring der Muringtonne. Wir lagen erstmal  fest. Ich schwamm eine Runde um unsere Villa, liess mir von Fred einen Schwamm geben und befreite den Wasserpass erstmal von kleinen Muscheln und einer Schmutzschicht. Die Bucht war nun bis auf 3 Boote leer. Bei uns gab es Torrillia mitSalat 
und anschließend Kaffe und Baklawa. Unser Bötchen schwoijte hin und her, wenn auch der vorhergesagte Wind ausblieb.

Es war eine unruhige Nacht. Der Wind hatte mehrmals gedreht und ab und zu knallte die grosse, rote Muringtonne an unser Boot. Um 6.30 Uhr schaute ich nach draussen und guckte auf den grossen Catamaran " Mobby Dick "; den hab ich hier noch nie gesehen. Ich kochte das erstemal Kaffeewasser in dem neuen 12 Volt Wasserkocher, funktioniert gut aber braucht doch eine knappe 1/2 Stunde. Inzwischen hat Fred die Leine von der Muringtonne gelöst und nahm Fahrt auf: 180 Grad, genau gen Süden.
Mit 3 bft Wind von Achtern, tauchte die Villa durch ein Wellental. Wir wurden ganz schön hin und her geschüttelt, mussten wir doch erstmal wieder                " Seebeine " kriegen. Wir machten gute Fahrt. Genau nach 4 Stunden waren wir am Cap Gelidonya/ Burnu vorbei und schoben in die Bucht von Finike.

Bald hatte der Wind ausgepustet. Die nächste 1/2 Stunde gab es keinen Wind und dann nicht wie vorher gesagt, Wind aus 30 Grad, der uns schön weiter geschoben hätte; nein wir hatten nun genau Wind von vorn. Unsere 6 kn gingen den Bach hinunter. Zuerst schaute ich noch den fliegenden Fischen nach, die in Schwärmen aus dem Wasser schossen, doch als der Wind noch zunahm, kamen wir nur noch mit 3,5 kn vorwärts. Da wir noch 14 Seemeilen bis Kekova, unserem ursprünglichen heutigem Ziel, vor uns hatten, beschlossen wir, da wir die Kaimauer von Finike in 3 sm Entfernung  an der Steuerbordseite sehen konnten, mit halbem Wind, dort einzulaufen. Der Wind nahm 
kurz vor der Hafeneinfahrt nochmal zu. Fred nahm über Funk Kontakt zur Marina auf
Und 2 Minuten später sichteten wir auch schon das große Marinaschlauchboot mit 2 starken Marineros, die uns halfen unser Boot sicher am Steg zu befestigen.

Nachdem wir uns der der Marina angemeldet haben, halten wir noch ein Plausch mit Seglern aus Koblenz, die früher auch in der Kemer Marina gelegen hatten. Auch sie sind auf eigenem Kiel von Koblenz über die Flüsse hierher gekommen. Haben auch weiter östlich Länder besucht, die uns leider nun verwährt bleiben. Schade, doch hier ist es ja auch wunderschön. Da ich im Marinagebäude irgendwie noch hin und her geschaukelt bin, beschliessen wir unsere Spaghetti noch ein bisschen aufzubewahren und gehen essen. Direkt oberhalb der Marina waren wir auch letztes Jahr schon essen. Wir werden mit frisch gebackenem Brot, ganz vielen Schälchen mit den leckersten Vorspeisen verwöhnt. Fred isst Hähnchen, ich Adana-Kebap ( scharfe Fleischspiesschen ) und natürlich Wasser und ein kühles Bier. Auf Tee oder türkischen Kaffee müssen wir heute verzichten, wir drohen zu platzen. 
Nun ist es 20 Uhr. Wir sind zurück an Bord. Es ist stockdunkel und wir haben angenehme 20 Grad. Der Muezzin ruft und wir gehn jetzt schlafen; morgen warten neue Abenteuer . 
Iyi aksamlar ( Gute Nacht )

Montag,den 8.10.2018

Gemeindehafen Üçagiz/ Kekova

Seit Sonntag Mittag sind wir nun am Schwimmsteg des Gemeindehafens Ücagiz. Es ist ein absolut sicherer Platz; eine Lagune in der Lagune. Sie liegt im nördlichen Teil des Kekovaarchipels. Wenn man sich durch die vielen Inselchen durchnavigiert liegt man hier sicher wie in Abrahamsschoß. Lykische Gräber liegen zwischen dem Wanderweg, der hoch nach Kaleköy oder auch nach Gökkaya führt von wo wir heute morgen gestartet sind. 

Gestern früh in Finike starteten wir um 10 Uhr Richtung Kekova. Der Wind hatte sich am Abend vorher ausgepustet. Das Meer flimmerte nun silbriggrau in der Sonne. Bald sahen wir die weisse Mole der unfertigen Marina von Demre. Die vorgelagerte Insel Kekova konnten wir schon gut sehen. Beim überqueren der Bucht von Andriake gab es wieder Wind, doch leider für uns wieder nicht günstig. Wir versuchten das Vorsegel zusetzen, doch leider konnten wir den Kurs wegen einer Untiefe nicht einhalten und mussten das Segel wieder einrollen. Wir hatten nun schon wieder Schaukelkurs und mussten uns auch auf die ein- und auslaufenden Ausflugsboote konzentrieren und dann war da auch noch ein Segelboote das wir im Auge behalten mussten, denn wir waren nun ein Motorboot und das Segelboot hatte Vorfahrt.
Was wir noch nicht wussten war, das dieses Segelboot die Dina mit Renate und Jürgen war die auf uns warteten.........

Jürgen haben wir dieses Jahr auf der Boot Düsseldorf am türkischen Stand getroffen. Er hat dieses Jahr ein Boot in der Türkei gekauft und ist das Erstemal in der Türkei unterwegs. Also haben wir ihm was vorgeschärmt und uns nun in Kekova verabredet.
Renate und Jürgen sind viel in Nord- und Ostsee sowie im Ijsselmeer gesegelt. Sofort fanden wir gemeinsame Lieblingsplätze und sogar gemeinsame Club- bzw. Segelfreunde. Da wir unser Beiboot noch nicht ausgepackt haben holte uns Jürgen mit dem Schlauchboot ab und wir verbrachten einen geselligen Abend in der traumhaften Gökkayabucht.

Mittwoch, den 10.10.2018

 

Kas Marina

 

Montag brachte uns Hassan, wie am Abend zuvor bei einer herrlichen Fischmahlzeit, versprochen, mit seinem Boot nach Kale. Es war noch nicht zu heiss und wir machten uns sofort zum Aufstieg zur Burgruine. Von dort hat man einen unbeschreiblich schönen Ausblick auf das Kekovaarchipel. Gestärkt durch ein kühles Getränk ging es wieder hinab durch die Händlergasse. Tee, Gewürze, Honig oder selbst gefertigte Seifen, Kleider, Tücher u.s.w. wurden uns zu einem kleinen Preis angeboten. Pünktlich um 13 Uhr kam Hassan mit dem Boot angebraust.

Er wollte kein Geld von uns, sah das als eine Gefälligkeit für seine Kunden an.

Doch da wir wissen das seine älteste Tochter Burcu in Deutschland studieren will, liessen wir das nicht zu. Hassan bedankte sich mit den Worten: " Die Euros kommen dann doch mit Burcu zurück nach Deutschland." Von Hassans Frau bekamen wir pro Boot noch selbstgemachte Weinmarmelade. Sehr süss, doch ohne Zuckerzusatz. Schmeckt gut auf Joghurt oder Apfelpfannkuchen ( schon ausprobiert ).

 

Sonntag früh um 9 Uhr, nach einer mäuschenstillen Nacht ging der Anker bei beiden Booten auf. Bei der Ausfahrt aus der Bucht winkte uns Annemarie zu, die in Kemer unsere Nachbarn sind. Wir steuerten direkt auf die versunkene Stadt zu. Leider waren auch die ersten Ausflugsboote unterwegs und so wurde unsere Fahrt, dicht an den unterwasserliegenden Häusern und Hafenanlagen, immer wieder gestört. 
Um 11.30 Uhr machten wir am Gemeindesteg fest und besuchten erstmals Hassan, (den besten Koch vom Mittelmeer), den kennt fast jeder in der Türkei. Mit herzlicher Umarmung wurden wir von Hassan und seinen 3 Mädels              ( Ehefrau und 2 Töchtern ) willkommen geheißen.
Ein bisschen quatschen, ein paar Infos und einen schönen Platz für den Abend reservieren. Der Chef gab einen Chai aus und außerdem noch die Absprache das uns Hassan am nächsten Tag mit seinem Boot zum Burgdorf Kaleköy fährt und uns dort auch wieder abholt. Kaleköy ist nur per Boot oder über einen langen Wanderweg zu erreichen. Ich habe im Frühjahr darüber berichtet.

Dienstag früh zogen die Dina und die Villa ihre eigenen Bahnen durch das Wasser.

Doch die Wellen führten beide Boote zur Kas Marina, da für den nächsten Tag ein Gewitter vorausgesagt wurde.

 

 

 

 

Heute, am Mittwoch, hat sich das Gewitter wohl ins Landesinnere verzogen. Nachdem wir "klarschiff " gemacht haben suchen wir uns in der Hafenbibliothek neue Bücher aus und lassen uns auf den Poolliegen mit Meerblick einen kühlen Orangensaft servieren. 

Ich werde mich gleich in den Swimmingpool begeben, der mir nun in der Mittagszeit ganz allein gehört. 

Tschüss, bis zum nächsten mal.......

Donnerstag, den 11.10.2018

Karacören/ Gemilerbucht

Nun, um 16 Uhr liegen wir sicher an der der Muringtonne des Karacören-Restaurants. Nachdem wir 4, Renate, Jürgen, Fred und ich gestern ein leckeres Abendessen im Vati-Restaurant in der Kas Marina, zu uns genommen haben, hiess es Abschied nehmen. Die Dina hat ihren festen Liegeplatz in der Kas Marina und wir wollten weiter Richtung Fethiye. Wir vier waren froh uns kennengelernt zu haben und hatten das Gefühl uns schon viel länger zu kennen. Ob Ijsselmeer, Nordsee oder Ostsee......viele Erzählungen und Erlebnisse von Orten die wir alle 4 per Boot erobert hatten, liessen uns die Abende und gemeinsame Ausflüge viel zu schnell vergehen, doch wir sehen uns sicher wieder.

Heute morgen um 7 Uhr dampfte schon das Kaffeewasser. Um 7.30 riefen wir per Funk den Marinero und gaben unsere 2 Marina- Checkkarten ab, nahmen unsere Leine in Empfang, die an der Muringleine festgemacht war und sagten der noch schlafenden Marina: Tschüss, bis zu nächsten mal. Die Sonne stand schon hoch am Himmel doch Wind gab es kaum. 1 bft reicht uns zum segeln nicht und so steuerte ich die Villa durch die Inselchen Richtung Kalkan. Um 9.30 Uhr gab unser I-pad, welches mit unseren Navionciskarten gespeichert ist, Pieptöne von sich. Ihm war zu heiss, die Sonne bei fast Windstille hat ihm schon so zugesetzt, das ich ihn inden Schatten bringen musste. Wir hatten Strömung und liefen mit 5,5 kn die Kalkanbucht hinaus, dem 19 km langen Standstrand von Patara entgegen.
Schon um 14 Uhr erreichten wir die Gemilerbucht, fuhren jetzt einen besseren Kurs, wo wir mit dem Vorsegel arbeiten konnten. Der Baba Dag ( Vater Berg ) war von dichten Wolken behangen und schon eine 1/4 Stunde später donnerte und blitzte es oben in den Bergen. Auf der Backbordseite blaues Meer und Sonnenschein, auf der Steuerbordseite hatte das Meer eine fast lackschwarze Farbe angenommen und der Gott des Donners und Blitzes schickte uns ein paar kleine Aufmerksamkeiten hinunter. Wind und Wellenschlag veränderte sich aber nicht. So machten wir um 15.30 Uhr eine dicke Trosse von der Muringtonne des Karacörenrestaurants an unsere Villa fest. Mit dem Chef haben wir abgesprochen, das er uns um 18 Uhr zum Essen abholt, denn wir haben unser Beiboot noch nicht zu Wasser gelassen. Es stört bei grösseren Abständen doch wenn es durchs Wasser hoppelt. Nun sitzen wir beim Anleger bei Bierchen und Weinchen und sind zufrieden mit uns und der schönen Welt. 40 Seemeilen in 7,30 Stunden, das ist für uns und unsere Villa eine prima Leistung.

Die Bucht war um 18 Uhr ganz schön ausgelastet. Engländer, Holländer und eine ganze Menge deutscher Teutonen kreisen an der Muringtonne. Hungrig warten wir auf den Fährmann, der uns ins Restaurant überholen soll. Glücklicher Weise waren wir zuerst an der Reihe und zu Essen gab es auch genug.

Soll ein Lammfisch sein.Vielleicht weil er keine Zähne hat und lammfromm ist ?

Samstag, den 13.10.2018

Kapi Bucht / Fethiye Bucht 
Gestern morgen nach meiner Schwimmrunde und einem ordentlichem Frühstück         machten wir uns bei schönstem Wetter auf Richtung Ferhiyebucht. Der kürzeste Weg ins Paradies, so nennen wir die Kapi Bucht seit unserem ersten Besuch.Nur 8 Seemeilen  Richtung Westen. Der Wind frischte zwar etwas auf, machte mir aber nicht den Mut wie Fred. Er zog das Gross- und Vorsegel in die Höhe und wartete auf eine stärkere Brise die sich aber nicht einstellen wollte. Für mich ist das nichts, so mit 2 kn übers Wasser. Da ich ja am Ruder stand, wie meisstens, rechnete ich schon aus wann wir denn im Paradies ankommen würden. Fred übernahm das Ruder und ich konnte auf dem Vordeck ein Sonnenbad nehmen. Die Temperatur war mit 26 Grad angenehm und wir schaukelten der Kapibucht entgegen. Die anderen Segler hatten längst die Segel eingerollt und fuhren an uns vorbei. Wie gewohnt nahm der Wind um die Mittagszeit zu....... 3 kn, 3 1/2kn, Fred kitzelte alles aus unserer schwer bepackten Villa heraus und nach knapp 3 Stunden hatten wir die Fethiyebucht überquert. Als wir die Segel runterholten machten wir bereits 4,5 kn, doch durch die schmale Durchfahrt wollten wir lieber ohne Segel. Zwischen 2 grossen Motorbooten nahmen wir die Muringleine an. Mehmet, dem ich versprochen hatte, nach einer passenden Frau Ausschau zu halten, machte unsere Achterleinen fest. " Seit ihr zu Zweit oder zu Dritt ? " war dann auch seine erste Frage. Naja, er hiess uns trotzdem Willkommen
Und liess mich in dem Wissen das ich doch seine allerbeste Freundin wäre.
Nach soviel Schmeicheleien stürzte ich mich dann erstmal in die Fluten.

Später legte ich mich zum lesen auf einen Liegestuhl und genoss die Zeit bis zum Abendessen. Der Steg war voll belegt. Wir hatten mal wieder das kleinste Boot, doch genauso viel Freude wie die dicken Teile neben uns. Auf der Terasse mit herrlichem Blick über die Bucht genossen wir unser Abendessen. Hier gibt es die besten Mezes ( Vorspeisen ), die wir je in der Türkei gegessen haben und die sind überall recht lecker und kosten tun sie auch nichts und der Liegeplatz und die Duschen auch nicht, eben eines Seglers Paradies. Einziges Manko, es gibt zur Zeit keinen Landstrom aber das verkraften wir bei einem kühlen Efes auf der Terasse auch.

Nachdem wir gut gefrühstückt haben vertrödeln wir ein bisschen den Tag. Wir schauen in Karten und Büchern, morgen wollen wir in die Bucht von Marmaris, das ist mit unserem eigenen Boot Neuland bzw.      " Neuwasser ", lesen viel, ich spring ab und zu schwimmen und dann kommt der Kaufmannsladen angeschwommen. Es gibt fast nichts was man dort nicht kaufen kann. Gasflaschen, Jakobskaffee, Schinken, Käse, Fleich, Gemüse, Eiscreme, Bier, Raki, u.s.w. Ich entscheide mich für Tomaten, Weintrauben und Eier. So gibt es Pflaumenpfannkuchen mit Traubensirup den wir von Hassans Frau geschenkt bekommen haben. Heute abend wollte ich etwas mit der grossen Zuccini zum Abendbrot zaubern, die ich vor ein paar Tagen gekauft hatte. Doch es kam anders. Wir vorher gesagt begann es gegen 17 Uhr von Ferhiye her zu rummeln. Der Himmel wurde violett bis dunkelgrau. Von überall kamen noch Boote die einen sicheren Platz suchten. Wir machten alle Fenster dicht, schauten nach unseren Leinen und dann ging es schon los. Eine Menge Wind schob die vielen Boote hin und her. Wir lagen sicher zwischen 2 Motorriesen, die Kapitäne waren auch an Bord und brachten noch ein paar Leinen mehr an. Überall in den Lücken fand sich noch ein Plätzchen für die ankommenden Schiffe. Mehmet und seine Crew leisteten gut Arbeit. Es kam keine Hektik auf. Nach einer Stunde war alles vorbei. Doch nun hatte ich keine Lust mehr zu kochen. Also auf zur Terasse, die leckeren Mezes warten....

 

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© Ursula Alewijnse