SY Villa Achterwerk
SY Villa Achterwerk

Dienstag, der 05.06.2018

 

Der Seefunk meldet:

"SY Villa Achterwerk und Crew sind wohlauf."

Skipper Uschi hat z. Zt. kein Wlan, so dass ich hier kurz berichte.

 

O-Ton:

"Treiben uns noch in den einsamen Buchten herum und haben wenig Möglichkeiten für´s Internet.

Melden uns in ca. 4 Tagen aus der Kas Marina."

gez. Hein Blöd

Am Sonntag wollten wir gegen 13 Uhr in der Skopea Marina ablegen. Ich wollte noch eben meinen Bericht fuer die Homepage schreiben, da wir Wlan von der Marina hatten. Doch ganz ploetzlich sollten wir uns fuer die naechste Stunde noch verholen, da sich ein grosser Catamaran angemeldet hatte und der sollte nun auf unseren Platz. Schnell holten wir unsere Gangway ein und machten fuer den grossen Kollegen Platz, der artig vor der Marina wartete.
Bei den vielen Buchten hatten wir es schwer uns zu entscheiden. Schliesslich viel unsere Wahl auf die Picknick- oder auch Wallbucht. Der Anker fiel zwischen einigen Motorbooten auf 6 m Tiefe. Als ich die Heckleine auslegte sah ich den grossen Felsen, der einzige in dieser Bucht, der laut Buch nur 1 m unter dem Wasser liegt.
Doch wir waren weit genug weg. 

 

Am Ufer befand sich eine Wasserquelle. Am Abend und auch am naechsten morgen kam eine Gruppe von 6 pechschwarzen, grossen Ziegen. Sie verschwanden in dem Wasserloch und nach einer 1/4 Stunde machten sie sich wieder auf in die Berge.
Den ganzen Nachmittag kreuzten Versorgungsboote von den grossen Supermarktketten um uns herum, um uns mit  Essens- und Getraenkeartikel zu versorgen. Auch gibt es ein schoenes Restaurant mit 2 Anlegesteigern; doch wir hatten uns in Goecek gut eingedeckt.
Um 22 Uhr, es war stockdunkel, Fred schlief schon lange und ich war gerade in meiner Kajuete am lesen hoerte ich ein Motorboot. Ich ging nach draussen um zu sehen ob alles klar war. Ein Beiboot von einer Riesenyacht brachte die Heckleine am Ufer aus. Die Yacht war hell beleuchtet und ich sah das etwas von Bord gebracht wurde. Erst dachte ich: warum haengen die denn Fender aus? ...
Da es draussen herrlich kuehl war blieb ich noch eine 1/2 Stunde sitzen und lauschte den Kaeutzchen.
Am naechsten morgen war die Yacht verschwunden.

Montag frueh ging es, nach einem Schnorcheltrip, die nur 4 sm weiter zur Kapi-Bucht und somit direkt in´s Paradies. Dieses Seglerparadies hat vor vielen Jahren ein Schwammtaucher erschaffen. Sein Sohn Deniz und sein Schwager Mehmet fuehren es nun so weiter. Vernuenftige Holzstege und alle Plaetze mit Muringleinen versehen,
Wasser und Elektrizitaet vor den Liegeplaetzen, dahinter Liegestuehle, Tische und Stuehle unter Strohsonnenschirmen. Saubere Duschen und Toiletten; wer einen steifen Nacken vom segeln hat, kann sich eine Massage, in einer extra angelegten Huette verabreichen lassen. Das alles kostet  n i c h t s !! 
Nartuerlich geht jeder Segler gerne abends im Restaurant essen. Jeden Tag kommt ein Fischer und bringt frischen Fisch. Jeden morgen wird in einem Holzkohleofen Brot  gebacken, welches man dann auch fuer den Bordgebrauch kaufen kann.
Wir fahren schon ueber 20 Jahre in die Tuerkei aber die leckeresten Mezes     ( Vorspeisen ) haben wir hier gegessen und die kommen, ohne sie zu bestellen oder zu bezahlen, vor jedem Essen auf den Tisch. Die Preise sind hier etwas hoeher, denn alles muss mit dem Boot hierher geschafft werden. Ein Auto gibt es hier am Ende der Welt nicht.

Ich hatte nach dem Anlegen erstmal selbst Brot gebacken, da ich nicht wusste das ich es hier kaufen kann. Gerade, als ich uns ein paar noch knusperick und warme Scheiben zu einem Bierchen am Nachmittag aufgeschnitten hatte, legte an unserer Backbordseite ein grosser Catamaran an. Nach dem Festmachen stellte sich der Kapitaen vor. Vater, Mutter, Sohn, Freundin und noch 2 Freunde des jungen Paaerchens kamen aus Chile. Direkt, nachdem wir uns vorgestellt hatten, reichte ich ein paar Scheiben des frisch gebackenen Brotes herueber. Ich kramte ein paar Brocken spanisch aus meinem Gedaechnis hervor und schon hatten wir eine froehliche Runde. Abends luden sie uns zu einer Flasche Rotwein ein und wir tauschten Segel- und Reviertipps  aus.

Leider ging es am naechsten morgen fuer die Chilenen weiter; mit guten Tipps von Goececk.

Wir machten eine kleine Wanderung. Bei der Einfahrt in die Bucht hatten wir ein paar Uebrigbleibsel, wohl aus der byzantinischen Zeit, gesehen. Unsere Wanderschuhe an und Mehmet zeigte uns den Weg. Schon ging es los. Wir fanden Reste von Haeusern aus jeder Zeitepoche. In der kleinen byzantinischen Kirche befindet sich heute ein Lager von einem Fischer. Das schoenste war wohl noch ein alter Getreidemuehlstein, an dem frueher ein Muli angespannt wurde.
Nachdem wir 20 Minuten durch ein schattenspendenden Wald gelaufen waren, hatten wir einen unbeschreiblich schoenen Blick auf die andere Seite, zum Meer hin.
Ein Holztisch mit Baenken und frischer Seeluft lud uns zu einem kleinen Päuschen ein.

Zurueck von der Wanderungen haetten wir gerne ein leckeres Eisgeschleckt. Hatte ich doch gestern Kinder ein Magnum essen sehen. Mehmet, der gut deutsch spricht, sagte: " Warte, Eisboot kommt gleich." Hab ich natuerlich nicht ganz verstanden, denn Eis- und Kuehltruhen gibt es hier genug. Eine 1/4 Stunde spaeter kam der Eisverkaufer mit einem Schnellboot; das Magnum war sehr lecker, doch Mehmet hatte noch etwas auf dem Herzen:
" Ursula, kommt ihr wieder? " Ja: sagte ich, in dieses Paradies bestimmt.
" Bringst Du mir aus Deutschland eine Frau mit?????, so um die 50 Jahre. Ich bin 55 und ziemlich alleine. "
Ob ich die wohl finde?....
Abends fiel mir denn noch der Schlager aus meiner Jugend ein:
" Haste nich, haste nich, haste nich ne Frau fuer mich ? "

Der Abschied fiel am heutigen Morgen recht schwer, doch wir finden bestimmt noch ein neues Paradies, 

z. B. Karacaoeren:
Ein Ring aus Tuffsteinzaehnchenfelsen umrundet diese Bucht. Wir blicken auf den heute mal ohne wolkenverhangenen Baba dag ( Papaberg ), haben von einem jungen Mann eine Muringleine angereicht bekommen und werden gleich mit unserem Beiboot zum Abendessen in das Restaurant herueber fahren. Der junge Mann kann uns natuerlich auch abholen, aber unser Schlauchboot muss ja auch mal an die Arbeit kommen.

Sonntag, den 10.6.2018

Kas Marina 

Heute, vor 5 Jahren, genau an meinem Geburtstag sind wir in Holland gestartet.
Wind, Wellen und auch unser unermuetliche Motor haben uns unsere Traeume 
Wirklichkeit werden lassen.

Wir haben noch keinen Tag bereut. Ab und zu sag ich immer noch: " Kneif mich mal, ich kann' s nicht glauben. "
Es sind ein paar graue Haare dazu gekommen, aber das bringen die Jaehrchen so mit sich.

Donnerstag um 8 Uhr ging der Motor an. Fuer uns geht es ab jetzt zurueck Richtung Kemer. Dank Navionics steuerte ich uns hinaus aus diesem atollartigen Ankerplatz.
Der Wind schlief noch, doch eine beachtliche Duenung hob uns aus der Gemilerbucht hinaus. Ein paar Delfine waren zu sehen, doch sie hatten keine Lust zu spielen und zogen weiter. Nachdem wir ein Uebungsgebiet der Marine vorschriftsmaessig an der Backbordseite passiert hatten, gab es endlich Schiebewind. Die Genua dabei gesetzt kamen wir gut voran. Bis auf ein Fischerboot hatten wir den ganzen Vormittag nichts schiffiges Gesehen. In Hoehe der Pataraduenen, die sich hier 16 km lang, mit herrlich weissem Sandstrand erstrecken, zog der Mittagswind an. Mit bis zu 7 kn kamen wir so schnell voran, das wir beschlossen nicht nach Kalkan, sondern direkt 12 sm weiter, in die Kas Marina zu segeln. Um 13.30 Uhr hatten wir das Cap Adalari querab. Von nun an muss man aufpassen das man nicht plötzlich in griechischen Gewaessern landet. Die vielen kleinen Inselchen stoppen die Wassermassen und das Meer wird so sehr unruhig; auch der Wind nahm noch zu. Im richtigen Moment hatte ich meine Segelschuhe angezogen, Fred das Vorsegel verkleinert und dann hiess es gegen Wind und Welle steuern was das Zeug haelt.
Unsere Villa Achterwerk nenn ich liebevoll: Meine Zicke ....... 85 % steuere ich die Alte Lady, Fred ist fuer die Segelstellung zustaendig.
Natuerlich gibt es leider, wenn man nur zu Zweit an Bord ist, keine Fotos, was ich immer sehr bedauere. Kurz vor der Einfahrt in die lange Bucht zur Marina gibt es noch eine Untiefe. Viele, kleine schwarze Felsnaedelchen schauen aus dem Wasser. Doch bei so viel Seegang konnte ich sie nicht finden; also musste ich mich wieder auf meine Karte verlassen. Grosse Wellen schoben uns in die Bucht und dann war es aufeinmal wieder ruhig wie auf einem kleinen See. Die grosse Bergkette hielt den Wind davon ab in den Kanal zu blasen.
Die immer hilfsbereiten Marineros kamen in der Marina an Bord, belegten die Muringleine und aus war der Motor.
40 sm in 8 Std, prima
Schuhe aus, ein kaltes Bierchen und was zu knabbern.

 

Am naechsten Morgen schauten wir erstmal nach dem Wetterbericht fuer die naechsten Tage. Es wird noch mehr Wind kommen und da wir Zeit genug haben beschliessen wir 4 Naechte hier zu bleiben und einen Kurztripp nach Europa zu machen.........

 

Kastellorizo ( rotes Kastell ), tuerkischer Name: Meis.  A.        
Oestlichste Insel  des Dodekanes und somit auch ein Teil von Europa, ist nur 3 sm von dem tuerkischen Festland und Kas entfernt. Um 1920 lebten hier 20 000 Menschen, vor allem vom Holzhandel; heute zaehlt die Insel noch 450 Einwohner.
Die Ruine der alten Kreuzritterburg hebt sich von dem roten Gestein im Hintergrund ab. Daher auch der Name. Im Verlauf der Jahrhunderte wurde die Insel zwischen den Venetienern, Russen und Tuerken hin- und hergerissen, nahm 1821 am griechischen Freiheitskampf teil und gehoert nach vielem politischem hin und her seit 1947 zu Griechenland. 
3 schwere Ungluecke trafen die Insel in nur kurzen Abstaenden.
1926 ein schweres Erdbeben. 1943 brachten italienische und deutsche Bomber viel Elend und viele Tote. 1944 dann noch ein verheerendes Feuer. Danach brach eine Emigrationswelle aus. Viele zog es nach Australien. Wenn die Einwohnerzahl unter 220 gesunken waere, wuerde die Insel an die Tuerkei uebergehen. Und so senkte man die Steuern, baute einen Flugplatz und verschenkte Waschmaschinen und Fernseher an die Bevoelkerung.
Heute lebt man vom Tourismus. Taeglich fahren Ausflugsboote von Kalkan oder Kas hinueber oder die Aegaeisskipper freuen sich auf einen guten Anker- oder Hafenplatz bei griechischem Wein und Musik
Und das taten wir am Samstag dann auch........ 

 

Um 9.30 Uhr gaben wir bei der Reederei der Faehrboote unsere Reisepaesse ab. Eine halbe Stunde spaeter wurde dann jeder Passagier vom Zollbeamten namentlich aufgerufen. Das war natuerlich nicht so einfach Namen aus so viel verschiedenen Nationen richtig auszusprechen. Die Ueberfahrt dauerte nur 20 Minuten. Viele aeltere Tuerken waren unterwegs und verschwanden angekommen, direkt in dem Dutyfreeshop. Wir erfreuten uns an den griechischen Bouzukiklaengen, den freundlichen, himmelblau gestrichenen Tueren und einem Leckeren Frappe.
Was heisst nochmal Guten Morgen auf griechisch ? Ach ja : Kali mera.

Wir versuchten einige Worte, die wir fast 2 Jahre in Griechenland taeglich gebraucht hattenn, aus unserern Gehirnhinterschubladen wieder rauszufinden.
Welch eine Ruhe. Gerade dem quirligen Hafenstaedchen Kas entronnen, schien hier die Ruhe und Laessigkeit zuhause zu sein.

Den groessten Spass hatten wir an den vielen Wasserschildkroeten, die hier von ein Einheimischen gefuettert werden. Wir trafen ein hollaendisches Paerchen, was vor knapp 30 Jahren ein Haus in der Naehe von Kas gekauft und einen Tagesausflug nach Meis gemacht hatten.  SCHEREFE?
Zum Mittag gab es griechischen Salat, den wir aber vom tuerkischen Festland mitgebracht hattten. Denn auf der Insel gibt es wohl nicht so viel Gemuese um alle Tagesausfluegler abzuspeisen. Auch ein paar kleine Hotels liegen direkt am Strand.
Wir haben auf der Bootsfahrt ein paar deutsche Frauen getroffen die hier Urlaub machen. Zurueck haben wir dann 4 junge Australier mitgenommen, die schwer bepackt mit Rucksaecken und Wanderschuhen vielleicht die Heimat ihrer Vorfahren besuchen. 

 

Um 16 Uhr ging dann die Prozedur mit den Paessen wieder los.

Alle wieder einsammeln, Gesichtskontrolle und eine halbe Stunde nachdem wir zurueck in Kas waren, Paesse wieder bei der Reederei abholen. Beim ablegen hatten wir so viel Wind, das wir zwei gluecklich waren, diesmal nur zuschauen zu können und uns nicht selbst um Leinen und Klampen zu kuemmern!

 

Heute, am 10.6., meinem Geburtstag, ging es um 11 Uhr mit selbsgebackenem Kuchen ins Marinabuero.

Nach einem Staendchen von allen Marinamitarbeitern und einem Geschenk von Chef Uemit 

-ein neues Logbuch und Marinacappies-

habe ich einen wunderschoenen Tag, den wir heute Abend im VATIS Restaurant bei Fisch und Wein gemuetlich ausklingen lassen werden.
Morgen geht es dann weiter in das Kekova Archipel.

Voraussichtlich werden wir in 3 - 4 Tagen wieder in der Kemer Marina sein.
Bis bald......

 

Ich moechte mich bei allen bedanken die mir, wie auch immer, zum Geburtstag gratuliert haben und wuensche selbst auch ein gesundes und spannendes

neues Lebensjahr.

Freitag, den 15.6.2018

 

G- Marina Kemer

 

Seit gestern 13 Uhr, sind wir zurueck in Kemer. Nachdem wir uns auf Kanal 73 per Funk gemeldet hatten, nahm uns ein Marinero schon vor der Hafeneinfahrt in Empfang. 

In etwas mehr als 4 Wochen haben wir knapp 400 Seemeilen geschafft. Herrliche Segeltage genossen und wieder einige schoene Plaetze entdeckt. Von vielen habe ich Euch berichtet aber eigentlich koennte ich ein ganzes Buch schreiben; nun noch die letzten Tage....

 

Am Montag fahren wir um 8.45 Uhr zur Tankstation in der Kas Marina. 
Vor dem Ablegen stelle ich mein Navigationsgeraet ein und  bekomme nur eine grobe Uebersicht; keine Angaben von Ortsnamen, Tonnen oder Tiefen. Auch nachdem ich das Geraet nochmal ganz runter geschaltet habe tut sich nichts. Hab ich Navionics nicht gerade vor ein paar Tagen so gelobt. Vielleicht hat er gerade ein Update gemacht, als ich es gestern abend, nachdem ich meine Homepage geschrieben habe, das Geraet ausgeschaltet habe? In den 5 Jahren ist uns das noch nicht passiert.
Wir legen dennoch ab denn wir kennen das Gebiet. Obwohl es nicht ganz einfach ist sich durch die Inseln zu schlingern, die zum Teil zu Griechenland gehoeren. Fred schaut in die Karte; ich steuere. So frueh sind auch noch keine Ausflugsboote unterwegs. Nur ein Segelboot vor uns hat ungefaehr unseren Weg. Nach 1 1/2 Stunden sind wir auf dem offenen Wasser. Der Wind spielt mit, wir koennen das Vorsegel setzen und finden auch 2 Stunden spaeter die Einfahrt ins Kekova Archipel. Wir lassen aber nicht, wie vorgesehen, unseren Anker in der von uns bevorzugten Goekkaya Bucht fallen, sondern gehen in den kleinen Stadthafen Marina Park Uezgaciz. Am schoenen Aussensteiger wird uns die Muringleine angegeben. Nach einer kleinen Pause machen wir uns auf den Weg nach Hassan. Heute braucht der " beste Koch im Mittelmeer " nicht fuer uns zu kochen denn wir brauchen nur ein kuehles Bier und Internet. Freudig werden wir von der ganzen Familie begruesst.

Ich schliesse mein I-Pad an das Stromkabel an und lass es erstmal aufladen. Keine Ahnung wieso und warum aber unsere elektronische Karte war wieder voll im Einsatz. Zufrieden gingen wir zurueck zum Schiff, denn heute wird, wie vorgesehen, an Bord gegessen.

Auf dem Steiger sehen wir auf einem Segelboot 4 kleine Kaetzchen herumtollen. Als wir zurueck kommen, saeugt Katzenmama die Kleinen; auch der stolze Katzenpapa sitzt dabei. Er hat es sich letztes Jahr im Oktober bei uns an Bord gemuetlich gemacht. Was man Katzenkindern so alles beibringen kann........ 

Dienstag frueh ist es ganz ruhig, nur 2 Fischer tuckern schon hinaus. Nach einem kleinen Fruehstueck legen wir um 7.45 Uhr ab. Wir gleiten ruhig ueber die Ruinen der versunkenen Stadt Kekova. Ein grosse, britische Yacht hat sich  zum Ankern mitten in den Kanal gelegt, wo doch hier so viel Platz ist.

Manchmal wundert man sich nur.

Nachdem wir das Kap umrundet haben, blaest ein guter Wind von den Bergen.
Mit 6 kn Fahrgeschwindigkeit kommen wir schneller voran als wir geahnt hatten. Schon nach einer guten Stunde sind wir auf Hoehe der Adrasanbucht. Da es erst 14 Uhr ist und der Wind so bleibt, beschliessen wir durch nach Phaselis zu segeln. 
Kurz vor den 3 Inseln nimmt der Wind nochmal zu. Wir schaffen auch schonmal 7 kn.
Ja das macht Spass.....
Um 17.15 Uhr fischen wir mit dem Enterhaken die Muringtonne in der Bucht bei Phaselis auf. Genau 50 Seemeilen sind heute geschafft.

Dann ab ins Wasser; erstmal eine Runde schwimmen. Danach meldet sich auch der kleine Hunger. Also Spaghettitopf mit Salzwasser aufgesetzt; doch oh Schreck das Gas ist leer, schade.

Naja, ein leckerer Salat mit Schafskaese und hinterher noch ein Stueck Geburtstagskuchen schmecken ja auch.
In Phaselis liegt man zwar sicher an einer Tonne, doch der abendliche Schwell, der oft die ganze Nacht anhaelt, laesst alles im Schiff scheppern. Doch wir sind muede nach diesem langen Tag auf dem Meer und schlafen gut.

Morgens um 6.15 Uhr scheint die Sonne schon voll ins Schiff. Fred legt die Gasflasche nochmal auf die Seite, das ist ein Trick, und so haben wir noch eben genug Gas fuer das Kaffeewasser. Gestern Abend lief spaet abends noch eine Yacht ein; die war aber heute morgen um 6 Uhr wieder verschwunden.

Uns gehoerte die Suedbucht von Phaselis alleine, bis gegen 11 Uhr die Armada der Piratenschiffe  und ein paar kleine Gulets einliefen. Um 14.30 Uhr ist der Spuk dann wieder vorbei. Bis auf ein paar Ausfluegler am Strand und ein Kanufahrer vom nahen Campingplatz.

Am Nachmittag kommt noch ein anderer Segler in die Bucht. Wir lesen, schwimmen und spielen Backgammon.
Ein schoener letzter Urlaubstag auf dem Wasser. Morgen geht es zurueck in die Kemer Marina.

Nachdem ich am Donnerstagmorgen nochmal den Wasserpass des Bootes gereinigt habe, nahmen wir Abschied von dieser schoenen Bucht. Versprochen, in 3 Monaten kommen wir wieder. Nach 2 herrlichen Segelstunden liefen wir in die Kemer Marina ein, wo wir von allen freundlich begruesst wurden. Wir liegen jetzt direkt neben unseren beiden Hausaerzten, da kann uns ja nun nichts mehr passieren.

Heute war viel Arbeit angesagt. Die Villa vom Salzwasser befreien, mal wieder aufraeumen,

3 Maschinen Waesche waschen, einkaufen, Besuch empfangen und das Zuckerfest feiern.

Da Fred so gerne Baklawa isst hab ich auch 

einiges vom Einkaufen mitgebracht.

Unser tuerkisch-deutscher Bootsnachbar ( ist in Duesseldorf geboren ) hat mir gesagt, das man sich heute " iyi bayramlar ", wuenscht: ein schoenes Zuckerfest. Ueberall wo ich das heute sagte, musste ich in die Suessigkeitendose greifen. Als ich unserem Nachbarn sagte, das wir uns nicht an die Fastenregeln gehalten haben, meinte der Doc nur: Macht nix, Baklawa geht immer !

 

Iyi bayramlar,

lyi aksamlar

iyi baklawa, hi,hi,........

 

( mein Tuerkisch wird nach jedem Gin Tonic besser! )

Tschuess, jetzt ist

Feuerwerk???

 

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© Ursula Alewijnse