Freudig wurden wir vom 2- sowie 4- beinigen Messolonghiclan begrüsst. Alle waren gut durch den kalten und feuchten Winter gekommen. Da wir noch für 2 Tage unser Auto hatten, benutzten wir es emsig um mit mehreren einen Grosseinkauf bei Lidl zu tätigen. Am letzten Abend mit dem Auto, haben wir einen 22 L Kanister des flüssigen Goldes (Olivenöl) der Cooperative in Messolonghi, in den Hafen befördert.
Alles an Bord ist schön trocken. Ich habe im November vieles in Vakuum-Plastiksäcke verpackt und nun brauche ich alles nur wieder einräumen. Leider haben wir vor lauter räumen verpasst unsere Card für Elektrik und Dusche aufzuladen. Erst ab April ist das Büro der Marina auch wieder am Wochenende geöffnet. Wir bekommen aber eine Card geliehen und brauchen nicht schmutzig ins Bett.
Heute, am Montag, sitze ich seit 10.30 Uhr im Sunset, wo das Internet gut funktioniert. Seit wir ein grosses Nachbarschiff haben, klappt das an Bord nicht mehr. Fred baut heute die defekte Wasserpumpe aus dem Motor aus; da verdrücke ich mich lieber. Später muss ich noch Brot backen, denn der Minimarkt im Hafen ist noch nicht geöffnet. Morgen werde ich mich mal an die Waschmaschine trauen. Wir sind ja schon seit über 2 Wochen unterwegs.
Yassas, bis zu nächsten Mal!
Freitag, den 24.3.2017
Marina Messolonghi
Seit unserer Ankunft in der Marina, letzten Mittwoch, scheint von morgens 6.30 Uhr bis abends 19.00 Uhr die Sonne. Auch nachts ist es mit ca. 12 Grad nicht kalt. Wir haben noch keine Heizung
angehabt. Es scheint wohl, dass wir das schöne Wetter mitgebracht haben. Gestern um die Mittagszeit war es mit 27 Grad in der Sonne schon fast zu heiss. Meine frisch gewaschene Wäsche flatterte
fröhlich im Wind und nach 2 Stunden konnte ich sie wieder abnehmen. Die gute Mielewaschmaschine hate ihr Bestes gegeben.
Donnerstag früh um 8.00 Uhr verabschiedeten wir die Svesidu mit Petra und Tom an Bord.
Sie machen einen Kurztörn Richtung ionische Inseln.
Wir hoffen, dass wir uns im Juni im ägäischen Meer wiedersehen. Mittwoch hat Petra uns einen absolut leckeren Kartoffelkuchen gebacken, den wir warm ganz aufgeputzt haben. So hat sie beim Ablegen
auch Sonnenschein und eine leichte Briese die sie sanft auf die andere Seite, Richtung Peloponnes, schieben wird.
Am liebsten würden wir auch gleich ablegen aber das dauert noch ein bisschen.
"VAARWEL" ⛵️⚓️ Svesidu
Dienstag der 4.4.2017
Marina Messolonghi
Die letzten 10 Tage sind wie im Flug vergangen. Mit den Arbeiten am Schiff sind wir gut voran gekommen. Ich bekomme nun wieder fliessend Wasser aus der Leitung. Was für ein Luxus; wir müssen keine Kanister mehr schleppen. Auch der Motor brummt vor sich hin und ist geputzt und mit einer neuen Wasserpumpe ausgestattet. Spätabends hört man nun oft das Knattern der Rollkoffer auf dem Steg, wenn der letzte Bus aus Athen kommt. Die Segler, die ihr Boot im Wasser haben, wollen ihr Boot für die kommende Saison vorbereiten. Die, die mit dem Boot an Land stehen, brauchen sich erst gar nicht auf den Weg nach Messolonghi machen. Es wird, wie schon im letzten Sommer, kein Boot mehr ins Wasser gekrant oder heraus geholt. Es gibt einen grossen Streit zwischen dem holländischen Eigner der Marina und dem Griechen, dem anteilig die andere Hälfte gehört. Wer z. Zt. mit seinem Boot den Hafen verlässt, auch wenn er noch für 1 Jahr den Liegeplatz bezahlt hat, darf nicht mehr zurück in die Marina. Die Portpolice fährt mehrmals am Tag im Hafen hin und her und schaut ob keiner verbotene Tätigkeiten an seinem Schiff vornimmt. Der Taucher, den wir mit mehreren Schiffseignern bestellt hatten, um sich unsere Unterwasserschiffe und hauptsächlich die Propeller anzusehen, wurde das Tauchen in der Marina, sowie im Stadthafen verboten. Es können z. Zt. auch keine neuen Verträge für die kommende Saison abgeschlossen werden. Viele der Segler kommen schon nach mehreren Segelsommern in diese wunderschöne Marina zurück und verbringen hier den ganzen Winter. Das alles wird nun zerstört. Segler, Marinapersonal und auch das Personal von unserer Taverne sind ratlos. Die Fischer im Hafen sind nicht nur sprachlos, sondern ratlos, was hier im Moment geschieht. Uns betrifft es eigentlich nicht, eher emotional, denn wir werden nach Ablauf unseres Vertags Messolonghi Ende Mai verlassen.
Am Sonntag waren wir noch auf ein Glas Wein auf der Albatros. Montag wollen Herbert und Heidi das Boot zum Stadthafen verlegen. Sie haben sich dort mit einem Taucher verabredet. Sie gehen nach Kalamata um das Boot dort auszukranen und wollen sicher sein, dass der Propeller nicht voll Bewuchs ist. Wir helfen morgens um 8.00 h beim Ablegen und fahren dann mit unseren Rädern zum Stadthafen um die Leinen anzunehmen. Eine Stunde später haben wir das feinste Unwetter. Als ich mittags mit Manfred bei der Albatros vorbeifahre um zu fragen ob wir was vom Lidl mitbringen können, kommt eine grosse nagelneue Segelyacht in den Hafen. Manfred und ich nehmen die Leinen an. Die Crew ist aus Prag und muss das neue Schiff in 3 Tagen in Piräus an den Eigner abgeben. Für heute ist hier aber Endstation. Sie sind über den Kanal hinausgefahren und mussten somit zurückkommen. Am Nachmittag bekommt die Albatros einen Anruf das der Taucher auch für den Stadthafen von der Portpolice kein OK zum Tauchen bekommen hat. Vor lauter Frust verabreden wir uns zum Abendessen. Fred`s Lieblingsgericht: Hähnchen in Mostertsauce schmeckt wirklich vorzüglich. Nach dem leckeren Essen brauchen wir unbedingt noch ein Ouzo.
Zurück im Hafen treffen wir Werner. Er ist im Oktober mit seiner Balu hier in Messolonghi gestrandet. Der Weg führte über die Donau, schwarzes Meer, die Ägäis in den Golf von Korinth. Wir haben uns viel zu erzählen und es wird ein langer Abend. Fred diskutiert mit den jungen griechischen Kellnern und leert, ganz gegen seiner Natur, ein Glas Ouzo nach dem anderen. Wenn das mal gut geht. Eigentlich hat Fred nach einem Glas genug. Morgens früh steckt er seine Nase aus der Luke und sieht die Albatros von dannen ziehen.