SY Villa Achterwerk
SY Villa Achterwerk

Dienstagmorgen bringt Fred den kleinen Aussenborder ins Schlauchboot. Wir nehmen unsere Papiere, Geld, Erste Hilfe Set, Wasserflasche und die Wanderschuhe mit. Denn hier entlang am Wasser befindet sich der lykische Weg, auch Lika Yolu genannt. Der 509 km Wanderweg führt von Fethiye bis nach Antalya. Oft durch das wunderschöne Taurusgebirge. Die Sunday Times hat diesen Weg als einen der schönsten Wanderwege der Welt bezeichnet. Einige km davon haben wir in den letzten 20 Jahren, vor allem in den Wintermonaten, schon zurückgelegt. Auf dem Trampelpfad am Wasser vorbei flücke ich frischen Thymian und Salbei, es duftet jetzt wieder an Bord wie in einem Kräuterhexenhäuschen. Wir haben einen herrlichen Blick über die Inselwelt. Jetzt am Vormittag liegt kein anderes Boot mehr vor Anker, und das da unten lustig vor sich hin schwoijt, das ist unseres. HIMMLISCH

Mittwoch um 9.00 Uhr lichten wir den Anker. Der Wind schläft noch und so navigieren wir uns durch all die kleinen Inselchen mit ihren Untiefen. Als wir den Kekova Kanal erreicht haben kommen uns die ersten Ausflugsboote entgegen. Die  7 km lange Insel Kekova liegt hier wie ein Riegel vor dem Festland. Dieses Lieblingsgebiet vieler Yachties zeichnet sich aus durch wunderschöne ruhige Buchten, in denen man gut geschüzt von der Insel, ankern, schnorcheln und tauchen kann. Von fast überall hat man einen Blick auf " alte " antike Steine . Die Hauptattraktion ist natürlich die versunkene Stadt Dolichiste, die im 2. Jhr. v. Chr. durch ein Erdbeben versunken ist .
Mitten im Kanal kann man den schwimmenden Sarkophag bewundern. Man sieht die Fischchen über dem versunkenen Hafenbecken oder den Bädern oder auch in versunkenen Häusern herum schwimmen. Dann gibt es auch noch das Burgdorf Kaleköy zu bewundern. Welches auch heute noch nur mit dem Boot oder von dem nächsten Ort Ücagiz zu Fuss zu erreichen ist. Da wollen wir heute hin. Um die Mittagszeit erreichen wir die Bucht. Sie ist absolut sicher vor viel Wind geschützt und der soll morgen und übermorgen kommen. Der Anker fällt auf 3 Meter in der Bucht, ca 5 km lang und einen 1/2 km breit liegen 5 Boote vor Anker. Nachmittags sieht Fred 2 Delfine. Sie scheinen die Bucht immer hin und her zu schwimmen. Ca. 8-12 mal muss so ein Delfin in der Minute Luft holen. Das passiert mit einem Schnaufen oder Schnarchen. Da es sonst mäuschenstill ist hätte im mich wohl in der absolut dunklen Nacht  erschrocken, wenn ich nicht gewusst hätte woher die Geräusche kommen. Gut ausgeschlafen geniessen wir am Morgen das frisch gebackene Brot und legen am Gemeindesteiger mit Muringleine an. Hier wollen wir 2 Tage liegen bleiben. Hassan, dem besten Koch vom Mittelmeer, einen Besuch abstatten und prüfen ob es Wahr ist, was die Segler seit 20 Jahren erzählen nämlich
ER IST DER BESTE???

 

Freitag, den 22.9.2017

Ücagiz, Marinapark Kekova             ( Ücagiz - 3 Münder  ) Die Übersetzung des Namens dieses kleinen Ortes will wohl darauf hinweisen, das die Bucht durch 3 Öffnungen vom Wasser aus erreichbar ist.

Liebe Leser, während ich nun dieses schreibe, tobt der Wind draussen mit 7-8 bft?
Dazu strahlt die Sonne wie immer vom Himmel. Da wir durch den Wetterbericht wussten, dass es 2 Tage richtig pustet, haben wir uns gestern morgen, noch bei Windstille um 10 Uhr in den sicheren kleinen Hafen verlegt, wo wir zwischen grösseren Booten und einer Muringleine auch weiterhin gut schlafen können. 

Unser erster Weg führte uns am Nachmittag zu Hassan, dem besten Koch vom Mittelmeer. Als erstes erkannte ich Hassan mit seiner grossen Mütze, so wie er in allen Segelbüchern abgebildet ist. Mein 2. Blick ging hoch über meinem Kopf, da blitzelte etwas was ich kannte, obwohl ich noch nie hier in diesem Restraunt war. Da hängt doch tatsächlich der Vereinswimpel unseres deutschen Segelclubs, vom KSC-Kaarst.
War das eine freudige Überraschung?
Hassan und seine Familie sprechen alle sehr gut deutsch. Die frisch im Ofen gebackenen Seebarsche waren samt den Vorspeisen und als Nachspeise Baklawa und türkischen Mokka, wirklich hervorragend. Gegen 19.30 Uhr waren viele, vor allem deutsche Gäste, in seinem Restaurant.

Am Nachmittag hatten wir noch am Steiger eine nicht so freundliche Überraschung. 
Pünktlich um 12.00 Uhr setzte der Wind ein, aber diesmal eben mit ein paar Windstärken mehr. Wir lagen ja schon gut vertäut am Steg. So ab 13.30 Uhr kam eine Gruppe der Seafaerer, englische Fahrtensegler, die alle sicher in den Hafen wollten.
Unser junger Hafenmeister, ein junger Mann, hatte alle Hände voll zu tun. Dem Gulet vor uns folg ein Polster ins Wasser, wurde aber gerettet. Neben uns liegen 2 alte Bavarias 44 Fuss. Gegen 15 Uhr, kamen 3 türkische Männer in unserem Alter an Bord. Wir sassen in der Plicht mit Eistee und Cola, die türkischen Männer tranken eisgekühlte Bierchen, dass Bier war aus Griechenland, konnte man an den Etiketten sehen. Nach einer Weile machten sie den Wassertank voll, naja dachten wir, die wollen auch bald los. Doch das sie aufeinmal nach einer 1/2 Stunde die Leinen los machten, Vollgas gaben und dabei ihr Schwesternschiff ordentlich rammten, damit hatten wir nicht gerechnet. Vieleicht waren sie ja auf Kapernfahrt nach Kastellorizo,
Das ist die östlichste griechische Insel und mit einem grossen Schild " Hier beginnt  Europa " wohl wahr ! aber auch der Alkohol, somit auch Bier viel günstiger ist.
Die Insel befindet sich keine 10 sm von hier und als wir heutige von unserer Wanderung von Kaleköy wiederkamen war unser Nachbarboot auch wieder auf seinem Platz neben uns.

Heute um 8.30 Uhr machten wir uns auf die Socken. Mit Wanderschuhen und Socken. Am frühen Morgen und am Spätnachmittag, wenn alle Tagesbootausflüger wieder weg sind, ist Ucagiz ein kleines türkisches Dörfchen. Ein freundliches Gün Aydin, Guten Morgen, wird von jedem erwiedert. Ein Mann und eine Frau füttern am Morgen Hunde und Katzen und spielen mit ihnen. Wir freuen uns über, Ayse, Mehmed, Keddies ( Katzen ) und Köpeks ( Hunde ) und spielen eine Runde mit.
Wir fragen nochmal nach den Weg aber das ist wirklich nicht schwer, es gibt nur einen. Kaleköy - Kale= Berg, Köy= Dorf, das Berdorf ist wirklich nur zu Fuss oder mit dem Boot erreichbar. So sehen wir auch wie das Baumaterial nach oben ins Dorf befördert wird.

Doch zuerst erwandern wir wieder ein Stück des lykischen Weges. Nach einer 1/2 Stunde kommt uns ein älterer Türke mit einem Sack voll Kräuter entgegen. Mit einem freundlichen Merhaba will er mit uns reden aber unser türkisch reicht nicht aus. Als uns ein Auto auf der Schotterstrasse entgegen kommt gibt er den Sack einfach mit ins Dorf. Zeigt uns das er auch von Kale Köy kommt und macht sich leichten Fusses davon. Wir wandern vorbei an der antiken Stadt Teimiussa mit seinen Steingräbern. Der älteste Sarkophag, in Form eines Hauses, ist aus dem 4. Jahr v. Chr. schon bald sehen wir die alte Kreuzritterburg, die von Kreuzritter aus Rhodos erbaut wurd, vor uns. Wir müssen doch ganz um die Bucht laufen. Am Ende befindet sich eine verlassene alte Werft. Am Ende der Bucht sehen wir einen Zweimaster gestrandet in Ufernähe.

Das letzte Stück zum Burgdorf hinauf ist nur ein kleiner Trampelpfad. Eine junge Türkin läuft behende an uns vorbei. Ich denke noch die muss bestimmt zur Arbeit. So ist es auch. Nach einer 1/2 Stunde treffen wir die junge Frau wieder und hinter ihr steht unser Kräuterpflücker, das ist mein Baba ( Vater ), stellt sie ihn uns vor, sie spricht hervorragend Deutsch. Gerne kaufen wir den beiden für umgerechnet 1,25 €, einen dicken Bund " Bergtee " ab, den wir im Winter gerne trinken; selbst meine Tochter schrieb mir: " Bring bitte Bergtee mit ".
Wir kletterten das Dorf hinunter und suchen uns am Wasser eine schöne Terasse wo gerade eine deutsche Truppe von einem Katamaran, der im Wasser vor Anker lag, frühstückte. Natürlich mussten wir den Weg auch wieder hoch , diesmal ganz hinauf, denn wir wollten uns die ausserwöhnlich schöne Sicht über das ganze Kekovaarchipel nicht entgehen lassen. 

Sogar einen herrlichen Blick auf den Hafen wo unser Schiffchen liegt, haben wir ausmachen können. Nun, gegen 13 Uhr pustete der Wind auch schon wieder von Südwest, das machte den Rückweg, mit nun Mittagssonne, umso                                                                                                                       angenehmer.

Zurück im Dorf gab es ein kühles Getränk an der gemütlichen kleinen Promenade. Mir zu Füssen eine Mietzekatze und Fred ging derweil die schönen Holzbänke, die die Gemeinde ausgestellt hat, inspizieren....... Sie sind aus Stahl..........gut getürkt?,,

Abends geht es nochmal mit dem besten Segler zum besten Koch vom Mittelmeer?

 

So liebe Leser, die nächsten Tage werden wir uns noch in den schönen Buchten tummeln und dann geht es zurück nach Kemer, bis bald!

Freitag, den 29.9.2017

 

Heute nachmittag, nach einem schönen Segeltag, ist die Villa, Boot und Besatzung topfit  und wohlbehalten im Heimathafen eingelaufen.

 

 

Ich werde in den nächsten Tagen von unserem Törn noch Einiges berichten.

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© Ursula Alewijnse