SY Villa Achterwerk
SY Villa Achterwerk

Sonntag, den 13.10.2019

Bayindir Limani

Nachdem wir 6 Tage in der Kas Marina verbracht haben ging es für uns am Freitag weiter. Unser Boot ist nun an allen Kanten frisch geschrubbt, so wie wir auch. Wir waren natürlich in unserem Lieblingshamam in der Kas Marina. In sehr gemütlicher Atmosphäre, genossenen wir die Schrubb- und Massageprozedur. Während Fred unter einer Doppellage weissen Schaums verschwand, genoss ich auf der warmen, weissen Marmorbank den Blick über den Hafen bis hinüber nach Europa ( Kastellorizo).
Abends ging es in den alten Jachthafen zu Smiley. Die Lambchops waren wieder hervoragend. Anschließend bei uns an Bord noch die übliche Runde Tavla und ein Raki und wir waren wieder " bettreif ". Nachts geht die Temperatur so auf 20 Grad runter, so können wir herrlich ausschlafen.

Freitag ging es dann nur 8 sm weiter in eine Bucht die wir schon immer besuchen wollten.
Bayindir oder früher in lykischer Zeit Sebeda genannt befindet sich 1,5 sm südöstlich gelegen von Kas. Eine erholsame, bewaldete stille Bucht. In das hohe, steile Ostufer sind lykische Felsgräber gehauen. Im östlichen Teil der Bucht findet man mit Nuri Beach wieder ein kleines Paradies. Muringleinen für die Jachten, Strom und Wasser frei und am Abend frisch gefangen Fisch, Kebab, Hühnchen oder herrlich frischen Salat, was der Magen begehrt. WIFI gibt es auch noch kostenlos' also der richtige Moment unsere neuen Geschichten mitzuteilen.

Hier kann man kleine Bungalows mieten. Mit einem Bootsdolmusch wird man von Kas herübergefahren und kann hier ein paar herrliche Tage ausspannen. Den ersten Abend sind wir das einzige Segelboot. Morgens angeln ein paar türkische Bungalowgäste einige Fische aus dem Wasser. Thunfisch, Meerbrassen und auch Makrelen hängen an der Angel. Manchmal gibt es auch einen kleinen Fisch für die Mietzekatze die sich geschickt platziert hat um etwas abzubekommen.
Das Wasser ist glasklar und man kann mit den Fischen, die nicht gierig nach der Angelschnur geschnappt haben, um die Wette schwimmen. 
Abends wenn die Tagesgäste wieder mit dem Wassertaxi nach Kas gebracht worden sind, stecken auch die Wasserschildkröten die Köpfe aus dem Wasser und die Kormorane suchen nach Futter. Gestern machten noch 2 weitere Segelboote neben uns fest. Gegen 19 Uhr, es ist hier dann stockdunkel, geht es zum Abendessen. Erst gegen 21.30 Uhr kommt der Mond hinter der hohen Felswand zum Vorschein. Der Blick hinüber zum hellerleuchtenden, quirligen Kas ist wunderschön anzusehen.

 

Seit unserer Zeit im ionischen Meer haben wir nicht mehr so eine Entschleunigungszeit wahrgenommen. Das Ergebnis ist: wir werden jeden Tag fauler oder noch entspannter ??????
Auf jeden Fall haben wir heute einen ganz kleinen Teil des lykischen Weges erwandert. Seit 3 Tagen sehen wir, vorallem am Vormittag Wandergruppen aus Richtung Kas kommen. Ein kleines Stückchen wollten wir das heute nun auch tun. Die Wanderer fahren meissten von hier aus mit den Bootstaxis zurück nach Kas.
Obwohl, der lykische Weg geht hier vorbei Richtung Ücagiz/ Kekova. Doch  wir machen die Tour auch morgen lieber über das Meer.

Vom Trampelpfad hinauf zu den lykischen  Felsengräbern hat man eine tolle Aussicht über die ganze Bucht......und vorallem auf unsere Villa. Ein schönes Gefühl sie da so im türkisblauen Wasser schwoijen zu sehen. Über 6 Jahre sind wir nun schon unterwegs und es hat uns noch keinen Tag gereut. Ein tolles und doch auch dankbares Gefühl überkommt uns.
Als der Schotterweg in eine Kraxelpartie übergeht machen wir uns auf den Rückweg. 
Wir hben  schon in so viele Felsengräber besucht, da gehn wir lieber noch eine Runde in die 28 Grad warme, türkisblaue endlosgrosse Badewanne.

 

Auf dem Rückweg kommen wir noch an einer großen Grotte vorbei wo sich wohl manche Kletterer ausprobiert haben.

Zurück auf dem Boot lese ich dann noch etwas interessantes über diese Gegend.
1982 entdeckte ein Schwammtaucher hier ganz in der Nähe ein Schiffswrack. Der Archäologe George Bass hat es mit seiner Mannschaft zwischen 1984 und 1994 geborgen. Es handelt sich um das wohl um das älteste geborgene Wrack, aus der lykischen Zeit ( 14. Jhd. v. Chr.). Das Wrack lag ca 50 m tief und war beladen mit 10 Tonnen, vermutlich zypriotischen Kupfers........
Heute kann man das geborgene Wrack im Museum von Bodrum bestaunen.

Mittwoch, den 16.10.2019

Ücagiz/ Gemeindehafen

Im Moment giesst es wie aus Kübeln, doch wir liegen sicher am Steg des Gemeindehafens in Ücagiz. Alle Fenster und Luken sind fest verschlossen.
Fred liesst und ich hab Zeit für einen neuen Bericht.

Nachdem die kleine Mietzekatze in Bayindir uns während wir schliefen, den letzten Schwarzwälderschinken, eine Nacht vorher geklaut hat, hab ich sie diese Nacht an Bord erwischt. Obwohl die Gangway nach oben gezogen war ist sie wohl über das Fischerboot, welches neben uns lag, an Bord gekommen. Schon am Tag kam die junge Maus über die Gangway zu uns an Bord, als sie ins Innenschiff  wollte, habe ich sie weggejagt, also kam sie nachts während wir schliefen. 

Sonntag Nacht war es dann in Nuris Beach Paradies etwas unruhig. Die neuen Gäste liessen sich mit dem Bootsdolmusch in die Altstadt von Kas bringen. Sie kamen spät nach Mitternacht zurück und die alten Motoren gaben ein gewohnten einen ziemlch lauten Ton von sich. Der Wind drehte und irgendein Fall klapperte. Fred ging raus und löste das Problem. Dann hörte ich ein leisen Trapsen auf der Treppe, die kleine Katze wollte gerade in mein Bett springen, doch da war ich hellwach. Ich schimpfte, sie wieselte die Stufen hinauf, tatschte mit einer Pfote  nochmal durch mein Fenster und war verschwunden. 

Montag früh nahmen wir Abschied von diesem schönen Plätzchen und machten uns auf den Weg nach Kekova. Europa ( Kastellerizo) liessen wir wieder einmal einfach links liegen. Nur ein Gulet überholte uns bis wir nach 3 1/2 Stunden den Anker auf 4 m in der Sicak Bucht /Kekovaarchipel, ins Wasser gleiten liessen.
Am Nachmittag gesellten sich noch 2 Segelboote und ein Gulet in dieser fjordartigen Bucht, in der man gut geschützt ankern kann, zu uns. Wir hatten Vollmond. Als um 21.30 Uhr der Mond über der Gebirgskette erschien, hatten wir einen wunderschönen Anblick als das Licht auf das Wasser viel.

Eigentlich wollten wir noch eine Nacht vor Anker bleiben. Doch wir wussten das sich, wie oft bei Vollmond, das Wetter ändern sollte. Und so war es auch: ab 15 Uhr setzte ein strammer Ostwind ein, das heisst der Wind fegt durch den ganzen Kekova Innenkanal und in der letzten Ecke ankerten wir 3 Segler. Die anderen beiden Boote mit englischer Flagge, hatten auch ungefähr unsere Grösse. Unser Anker hielt gut, doch waren wir, da der Wind von West auf Ost gedreht hatte und Fred 30 m Kette gesteckt hatte nun 60 m näher am Ufer, wo es einige Untiefen gab. Um 17.15 Uhr beschlossen wir nicht die ganze Nacht Ankerwache zu schieben, sondern gingen ankerauf und machten uns am Steg vor Ramazans Restaurant fest. Eine Stunde später genossen wir ein kühles Efes, einen frischen  Salat und Fisch vom Holzkohlengrill. Natürlich gab es hinterher noch ein Chai ( Tee ) vom Haus.
Mittlerweile waren auch von einem Boot ein englisches Pärchen mit dem Beiboot angelandet. Ein sehr gemütlicher Abend. Der Wind war total weggesackt, doch das sollt sich noch ändern. Mitten in der Nacht kam das Unwetter, es blitzte, donnerte und blies aus allen Richtungen. Wir waren froh die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Erst in den frühen Morgenstunden lies der Regen und auch der Wind nach.

 

Ramazan fragte noch nach ob wir eine gute Nacht hatten und bot uns einen Chai an, doch wir wollten so schnell wie Möglich in den Gemeindehafen von Üçagiz. Laut Wetterbericht war das noch nicht alles mit dem Unwetter. Als wir um 9.00 Uhr heute Morgen die Leinen los machten schien über uns schon wieder die Sonne aber in der Ferne, dort wo wir hin wollten, blitze und donnerte es ordentlich. Der Wind pusstete von den Bergen hinunter. Ich navigierte uns durch die vielen kleinen Inseln. Gut das wir das Gebiet mittlerweile schon  kennen. Als wir die Lagune erreicht hatten winkte uns schon Edy, der Hafenmeister, einen sicheren Platz mit Muringlein zu. Edy spricht sehr gut deutsch und für 100 türkische Lira liegt man hier sicher wie in Abrahams oder hier vielleicht auch in Allahs Schoß.

Um 10.15 Uhr trinken wir unsere 2. Tasse Kaffee. Uns gegenüber liegt eine große Bavaria mit einer Chartercrew. Sie wollen vor dem Mittag auslaufen. Einer von ihnen fährt noch irgendwo mit dem Beiboot hin und dann geht es wieder los. Es regnet, hagelt, blitzt und donnert was das Zeug hält. Alles dicht und ja nun hab ich Zeit ein bisschen zu schreiben. Das geht dann nacher bei Hassan, dem " besten Koch" vom Mittelmeer über WLAN zu euch auf die Reise..........
In diesem Sinne.  ALLES IN LOT AUF'M BOOT......laut Käptain Blaubär 

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© Ursula Alewijnse