SY Villa Achterwerk
SY Villa Achterwerk

Sonntag, den 16.6.2019

Üzagiz / Kekova Archipel

Gestern Nachmittag erholten wir uns im Hamam der Kas Marina. Wir freuen uns  immer auf die wohltuende Zeremonie wenn wir auf der Rückreise sind. Das Hamam hat eine sehr angenehme und erquickende Atmosphäre. Wir wurden so bestellt, das wir 2 alleine waren. Auf dem grossen, warmen Marmorstein konnte ich unter der grossen Schaummassen auf den Hafen und die davor gelagerte Halbinsel blinzeln. Dort hatten wir Anfang März in einem kleinen Hotel ein paar Tage verbracht. Wir wurden geschrubbt was das Zeug hält; auch Fred wurde auf dem Marmorstein neben mir die schöne braune Haut mit einem Handschuh aus Ziegenhaar, entfernt. Im Ruheraum wartete kühles Trinkwasser auf uns. Dann ging es ab zur Ölmassage. Auch das wieder gemeinsam mit sanfter Musik. Ja, da kann man die Seele baumeln lassen.

Zum Schluss legte man unsere beiden Hände gemeinsam ineinander und lies uns allein.

Nach so einer schönen Massage möchte man eigentlich niiiiie wieder duschen!

Um 7.00 Uhr waren wir putzmunter beim Frühstücken. Für die nächsten Tage sind Gewitter, vor allem um die Mittagszeit, vorher gesagt.

Doch heute haben wir nur 20 sm bis Kekova vor uns. Um 7.30 Uhr fallen ein paar Regentropfen... doch wir wollen trotzdem los. Unser deutscher Bootsnachbar bedankt sich noch das wir ihm einen schönen Abend beschert hätten. War meine Musik doch zu laut, war mein erster Gedanke.

Nein, er war im Internet auf meine Homepage gestossen und hatte sich in`s Lesen vertieft. Das höre ich natürlich gerne, denn ich verbringe ja sehr viel Zeit damit um alle auf dem Laufenden zu halten.

Pünktlich um 8.00 Uhr ging es los. Nachdem ich aus dem  langezogenen Arm hinaus gesteuert bin, war da nichts mit der morgendlichen Ruhe. Schon 2 Segler kreuzten meinen Weg  in Richtung Kas Marina. Dann muss ich beim steuern aufpassen das ich nicht in griechischen Gewässern lande. Als ich die Fahrrinne zwischen Kas Gemeindehafen und Kastellorizo überqueren wollte kam mir der Meisexpress, ( Meis = türkisches Name für Kastellorizo) entgegen. Ausserdem machten sich schon ein paar kleinere Gultes nach Griechenland auf den Weg. Dazu noch eine Gruppe Kajakzweier mit Begleitbooten, die auch die griechische Insel für den heutigen Tag erobern wollten. Doch alle wussten wie sie sich zu verhalten hatten. So zog jeder seines Weges. Um 10.30 Uhr hatten wir das antike Aperlai an unserer Backbordseite. Die Genua stand seit einer 1/2 Stunde und wir machten gute Fahrt. Nachdem wir die letzte Insel und das Festland durch eine Kanal durchfahren hatten, bekamen wir endlich mal Rückenwind.

Um 12.00 Uhr durchfuhren wir die schmale Einfahrt, vorbei an vielen kleinen Inselchen oder Felsspitzen, doch gut durch eine rot und eine grüne Tonne makierte Einfahrt, nach Kaleüzagiz. Dort liegen wir oft im Gemeindehafen, wenn wir mal wieder bei Hassan, dem angeblich besten Koch vom Mittelmeer, vorbei schauen wollen.

Eigentlich gibt es hier Muringleinen, doch der Hafenchef wollte unbedingt das wir den Anker werfen. Also noch eine Runde drehen. Ergebnis: Der Anker rauschte zu früh aus.

5 Meter vor dem Holzanleger war     " empty ", also Anker nochmal hoch und das Gleiche nochmal. Das war dann auch eine perfekte Landung. Um 13 Uhr fing es dann wieder in den Bergen an zu donnern und auch ein paar Regentröpfchen vielen vom Himmel. Ich ging erstmal was Kühles vom Supermarkt holen und einen ganzen Sack voll Eiswürfel für den Kühlschrank, denn der ist immer noch nicht ok. 

Den Nachmittag verbrachten wir mit lesen und nun machen wir uns landfein für Hassan und seine Familie.Wenn die Wettervorhersage für morgen ok ist, hoffen wir morgen Abend an einer der Muringtonnen vor Phaselis zu liegen. Das ist dann unser letzter langer Tag auf See, nochmal ca. 50 sm. Mein nächster Bericht wird wohl aus Kemer kommen, bis dann.....

Im Oktober stand der Mast noch!

Dienstag, den 18.6.2019

 

Kemer Marina

 

15.00 Uhr Leinen fest

 

Villa und Crew

 BACK TO KEMER MARINA

 

 

 

 

Freitag, den 21.6.2019

Kemer Marina 

Jetzt, am Freitagnachmittag, plätschert der Regen leise vor sich hin. Im Hotel hinter der Marina spielen sie gerade meinen türkischen Ohrwurm " Kim nerede " das ungefähr ins rheinische übersetzt heißt " et kütt wie et kütt " , ja und zur Zeit kommt jeden Mittag eine dicke Wolkenfront mit Gewitter und manchmal regnet es dann auch mal für ein 1/2 Stündchen. Doch darüber freuen wir uns bei z.Z. 30 Grad. Über Mittag waren wir schwimmen, sogar der sonst eher wasserscheue Fred hat sich in die Fluten gestürzt und sich einfach treiben lassen. Unser Kühlschrank ist wieder toppfit und da habe ich gerade ein kühles Efes rausgefischt das wir uns nun teilen. So kann ich die vergangenen Tage besser Revue passieren lassen......

Der Fisch bei Hassan am Sonntagabend war wieder hervorragend. Er hatte viel zu tun. Doch er und seine 3 Mädels verwöhnen uns Segler nach wie vor. Burcu, seine älteste Tochter war wieder für 3 Monate zum Studium in Deutschland und hat gute Fortschritte gemacht.

Gut ausgeschlafen machten wir uns Montag um 6.00 Uhr auf die Reise in die grosse Bucht von Antalya. Übrigens, immer wenn wir das Cap Gelidonya erreichen und den Leuchtturm von weit her sehen, denk ich an die schöne  Wanderung zum Leuchtturm hinauf, die wir vor vielen Jahren mit meiner Mutter gemacht haben. 

Nach 6 Stunden, davon 2 Stunden unter Segel, haben wir die Bucht von Antalya erreicht. Wir können die Segel erneut hissen und kommen gut vorwärts. Von weitem haben wir einen Blick auf die 3 Inseln. Von dort sind es nur noch 3 sm bis zur Ankerbucht von Phaselis. Doch bis dahin sind es noch 18 sm. Ein warmer Südwind schiebt uns mit 5 kn Richtung Heimathafen. Um 15.30 Uhr schnappt Fred sich die Leine an der Muringtonne. Wir haben mal wieder eine lange Strecke geschafft. Zum schwimmen bin ich zu müde. Auch schaukelt es bei Südwind  in der Bucht ordentlich.
Unser Abendessen wird dadurch zu einem Abenteuer. Die Tomaten springen aus der Salatschüssel, das Besteck wird über den Tisch katapultiert.........
Der Kahn knirscht und knattert als hätten wir 10 Klabautermänner an Bord. 
Ich stopf mir Ohrstöpsel in die Ohren und geh in meine Koje, Fred bleibt draussen in der Plicht...........doch als der Mond um die Ecke schaut muss ich nochmal raus.......
was für ein Anblick.

 

Als ich Dienstag morgen aufwache ist das Meer wieder glatt wie ein Spiegel. Gegen 8 Uhr gehen die 3 anderen Boote ankerauf, wir sind allein in der Bucht. Zeit für meine Schwimmrunde. Kaum zu glauben was sich da wieder für ein Schmutz am Wasserpass angesammelt hat. Naja, wir haben hier eben nicht nur Urlaub. Ich putzt die Villa vom Wasser aus soweit es geht und Fred nimmt sich die vielen Gestänge aus Edelstahl vor. Hier machen wir das lieber als die nächsten Tage im Hafen, denn dort wird es richtig heiß sein. Um 10.30 Uhr entern die ersten Piratenboote die Bucht. Auch Nuri, fährt mit seinen Gästen an uns vorbei. Vor 9 Jahren hatte ich auf einem seiner Boote einen Unfall, seitdem bin ich seine große Abla                ( Schwester ) . Er lässt sich vom fahrenden Eismann zu uns bringen. Da es gegen Mittag wieder anfängt am Himmel zu rumoren beschließen wir doch heute schon in die Kemer Marina zurück zu segeln, das sind nur noch 7 sm, die wir auch wieder mit achterlichem Wind, in 1 1/2 Stunden erreicht haben.

Das kleine Holzboot vor dem Piratenboot ist mein Unglücksboot  Beim übersteigen auf Nuris Boot kam eine grosse Welle und mein rechter Fuss war zwischen den beiden Booten. Das hat mich 2 Zehenkuppen gekostet. Ich kann keinem die Schuld geben, das war KISMET

Die letzten 2 Tage geht es gleich nach dem Frühstück an die Arbeit. Fred  befreit das Deck vom Salzwasser, alle Leinen werden werden ebenso vom Salzwasser befreit.
Auf mich wartet Wäsche von 4 Wochen, doch wenn die eine Wäsche aufgehängt ist, kann ich sie trocken wieder abnehmen als die 2. Maschine fertig ist.
Mittags hole ich meisstens frisches Obst und Joghurt, es ist jetzt mittags sehr warm. Wir haben den Ventilator aufgestellt, ich schlafe nun im Salon, weil es in der Achterkajüte nun zu warm ist. Ab mittags geht es dann für uns an den privaten Badeplatz der Marina, dort lässt es sich gut aushalten und sogar Fred hat sich heute ins Wasser getraut und sich treiben lassen.

Druckversion | Sitemap
© Ursula Alewijnse