SY Villa Achterwerk
SY Villa Achterwerk

Freitag, den 24.11.2017

Heute soll den ganzen Tag die Sonne scheinen. Für die nächsten Tage kommt dann eine grosse Regenfront auf uns zu. Um 10 Uhr ist unser Rucksack gepackt und wir haben die Wanderschuhe bereits an den Füssen. Der Dolmusch nach Antalya lässt uns an der Verbindungsstrasse zum Göynük Canyon aussteigen. Das Flussbett des Göynük Flusses ist total ausgetrocknet. Meistens sind wir im Januar oder Februar hier unterwegs und der Fluss führt Wasser aus den Bergen. Wir sehen also ein, es muss endlich eine Menge Feuchtigkeit vom Himmel kommen, doch bitte nicht heute !

 

 

 

 

 

 

Nach einer guten 1/2 Stunde haben wir den Eingang des vor ein paar Jahren ausgebauten Wanderwegs erreicht. Der Eintritt kostet 7 TL. Die nächsten 2 Stunden geht es entlang des Baches. Überall hört man das Wasser in den Felsen gluckern und dann irgendwo zum Vorschein kommen. 

 

 

 

 

Deutlich ist auch hier der Herbst eingekehrt. Hier in der Schlucht scheint die Sonne kaum. Wir sind froh, unsere Jacken mitgenommen zu haben. Die Schlucht führt zu einem Wasserfall, wo ich vor vielen Jahren mal im Frühjahr schwimmen war. Wer sich nicht ins Wasser traute, konnte sich für ein paar Lira mit einem selbstgebautem Floss aus Kanistern von der Schlucht bis zum Wasserfall von einem geschäftstüchtigen Türken rudern lassen.

Erst am Ende der Schlucht, wo es zu Fuss nicht mehr weiter geht, treffen wir einen anderen Wanderlustigen. Es ist ein Bulgare, der ein kleines Motorboot am Marmarasee ( unterhalb von Istanbul ) besitzt und jetzt in den Wintermonaten mit einem kleinen Wohnmobil die Türkei erkundet. Mit Händen und Füssen, er spricht ein paar Brocken deutsch , machen wir gemeinsame eine kleine Pause. Ich bekomme noch eine handvoll sonnengetrockneter Feigen für den Rückweg geschenkt und auf gehts wieder..

Zu einer Wanderung in der Göynükschlucht gehört auch seit mehr als 20 Jahren, die Einkehr in Alis Gartencafe. Ali hat sich immer sehr für die Wanderer eingesetzt. Wanderskizzen hergestellt, kleine Holzbrücken über den Fluss gebaut und Wegweiser in deutscher Sprache angebracht. Anschliessend wurde man für wenig Geld in seinem kleinen Gartenparadies verwöhnt. Heute ist es etwas ruhiger um Ali geworden, der so in unserem Alter ist. Vor einigen Jahren ist seine Frau gestorben. Letztes Jahr haben wir uns noch länger mit seiner Tochter unterhalten. Auch die Wanderschar ist wohl kleiner geworden.

Umso grösser war unsere Freude als uns Ali heute wieder persönlich  begrüsst. Kalebassen- Angela im Eingang. Ich wollte gerne einen Orangensaft und Fred ein Bier. Ali pflückt die leckeren orangen Kugeln direkt vom Baum. Ein frischer Salat mit Schafskäse, Börek, ( Blätterteigzigarren, gefüllt mit Käse und Kräuter ) und frisches Brot dazu. Wir geniessen diese Brotzeit und schwelgen in Erinnerungen.

Hier ist die Zeit wohl stehen geblieben.

Güle, Güle Ali, bis zum nächstenmal !

  

Sonntag, den 3.12.2017,

1. Adventssonntag

Bei herrlichen 20 Grad, blauem Himmel und leichtem Wind sitzen wir mit einer Kerze und einem Mini- Adventsstollen an Bord. Die Weihnachtsstimmung will sich aber ohne Socken und dicken Pullovern nicht so richtig einstellen. Fred hat wieder einen Schnupfen und so fällt unsere angesagte Wandertour aus. Außerdem sind wir damit beschäftigt unsere Villa winterfest einzupacken. Gestern habe ich 3 Maschinen Wäsche gewaschen und heute gut in Vakuumbeutel verpackt. Das ist für den Bordgebrauch eine tolle Geschichte. Fred hat die Fenster an Backbord nochmal zugeklebt; sie sind leider immer noch nicht dicht. Vielleicht war der Klebstoff zu alt oder durch die Hitze beschädigt. Sonst haben wir alle Vorbereitungen getroffen unser Boot im Februar aus dem Wasser zu holen und das Unterwasserschiff neu zu streichen. Wir haben hier, in der Marina, einen Schiffszubehörladen, wo wir die Farbe, die wir zum Streichen benötigen, günstiger bekommen als in Deutschland. 

Die letzten Tage verfliegen ja bekanntlich wie im Flug. Ganz wichtig am 30.11,also diese Woche Donnerstag,war natürlich ob die Rente auch auf mein Konto gebucht wurde? War sie !

So musste Fred erstmal zum Berber ( Frisör). Anschließend kauften wir unsere Antifoulingfarbe fürs Boot. Wir machten noch einen Spaziergang um die Halbinsel, die direkt vor der Marina liegt, um auch ordentlich Hunger zu bekommen.
Nun ging es zum Dakapo, ein Restaurant direkt am Moonlightstrand. Dort liessen wir es uns gut gehen. Sobald die Dämmerung eintritt wird am Strand ein Feuer entzündet. Auch ein Motorboot kam noch in die Bucht und legte sich vor Anker. Es war ein wunderschöner Abend.
Was geht es uns doch gut !

Da ich mir ein Leben ohne Arbeit noch nicht ganz vorstellen kann, habe ich mir für Februar schon mal eine Poliermaschine für meine Villa zu gelegt ⛵️

Donnerstag,den 7.12.2017

Seit gestern sind wir wieder zurück in good old Germany. Als wir am Dienstag gegen 17 Uhr unsere Villa verlassen, weinte der Himmel. 

 

 

Eine schöne Zeit an Bord liegt hinter uns und, hoffentlich, auch vor uns.⛵️

25.Dezember 2017

 

liebe Leserinnen, liebe Leser.

Wir möchten uns bei allen bedanken die uns auch dieses Jahr auf unserer Reise begleitet haben. Für uns war es ein besonders spannendes Jahr. Wir haben erstmal das Ziel unserer Reise erreicht. . Es ist nicht alles in Worte zu fassen:

das Meer mit Wellen und Wind,

die wunderbare Natur mit Flora und Fauna,

die wundervollen Begegnung mit Menschen deren Sprache wir manchmal nicht verstanden und uns doch sehr nahe waren,

die geschenkte Zeit zu Zweit, die uns keiner mehr nehmen kann,

unseren eigenen Mut unsere kleine " Villa" durch die Wellen zu steuern,

manchmal auch dem Meer oder der Technik zu trotzen...........

wir sind sehr dankbar unseren Traum Wirklichkeit werden zu lassen und hoffen 

das noch einige Wellentäler, fremde Straende und Buchten vor uns liegen um 2018 von uns entdeckt zu werden. Ich hoffe, ihr werdet uns wieder begleiten.

Herzliche

Seglergruesse von der G-Marina Kemer mit winterlicher Zipfelmütze ⛄️

Happy new year and fair winds for 2018

Ab Mitte Februar geht es weiter mit unseren Abenteuern.

 

 

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© Ursula Alewijnse