SY Villa Achterwerk
SY Villa Achterwerk

Wir schauten uns die Häfen in Poros und Sami an. Das sind die nächsten Stopps mit unserem Boot. Überall ist genug Platz. Ab Mittag roch es überall in den kleinen Orten nach Lamm. In jedem Garten, ja sogar am Strand, drehte ein Osterlamm. Ja und in Sami, der 2. grössten Hafenstadt auf Kefallonia warteten eine Menge Überraschungen.

Die Küstenstrasse war traumhaft schön, kaum jemand auf der Strasse und dann gabs doch einen dicken Verkehrsstau.

Unser Auto stand schon vor der Tür, bzw. genau vor unserer Villa. Punkt 9.00 Uhr gings los. Argostoli lag noch im Tiefschlaf. Die anschliessende grosse Party auf dem Hauptplatz haben wir geschlabbert, soviel Kondition haben wir nicht mehr. Schon nach 20 Minuten erreichten wir das Kastro. Früher war hier mal die Hauptstadt von Kefallonia. Immer wieder fühlen wir uns nach Italien verschlagen. Die Inseln wurden von 1194 - 1797 von den Venezianern beherrscht und erst durch Napoleon einkassiert. Selbst in der Inselsprache findet man noch viele italienische Worte. Allerdings hatten zwischen 1479 - 1500 die Türken das Land kurzfristig besetzt.

Sonntag, den 1.5.2016

Inselrundfahrt auf Kefallonia

Heute morgen um 1.30 Uhr waren wir auch endlich in unseren Kojen. Wir haben mit den Griechen Ostern gefeiert. Um 23.30 Uhr gingen wir mit unserer Osterkerze in die Kirche. Vor dem Kirchplatz war eine grosse, festlich gekleidete Menschenmenge. Alle, ob gross oder klein hatte ihre Osterkerze in der Hand, die nun in der Kirche gesegnet und nach der Verkündigung durch den Priester, dass Christus auferstanden ist, durch eine Kerze aus der Kirche entzündet wurde. Danach wurde die Kerze des Nachbarn, Freundes oder eines Familienmitglieds angezündet. Anschliessend hab es ein Feuerwerk. Ich brachte meine Kerze brennend zurück ins Ammos, unsere Lieblingstaverne. 

Wir fahren mit der Fähre nach Lixouri, auf der anderen Seite der Bucht. Während des 2. Weltkrieges haben hier die Deutschen ihr Quartier bezogen, auf der anderen Seite in Argostoli, die Italiener. Ich lese mal wieder gespannt das Buch " Corellis Mandoline ", welches 1992 verfilmt wurde. Lixouri hat einen riesigengrossen Hafen, für einen so kleinen Ort. Von hier aus werden Agarprodukte sowie Rosinen oder Olivenoel verschifft. Heute gibt es Linsensuppe, auch ein griechisches Osteressen aber von mir persönlich gekocht.

Samstag, den 30. 4.2016
Zum Frühstück besucht uns wieder eine der vielen Tortugas aus dem Hafen. Ich nehme mir viel Zeit zum fotografieren, gelingt mir nicht so ganz. Von der Taverne bekommen wir, als 2. Frühstück, frisch gepressten Orangensaft, vom Chef geschenkt.
Was ein Leben !

Auf dem Marktplatz angekommen, singen die orthodoxen Priester Lieder, die uns zum Teil auch nicht unbekannt vorkommen. Die wunderschön hergerichteten Blumenkronen aus den Kirchen strahlen am Nachthimmel. Die Menschen singen lieise mit. Voller Emotionen gehen wir zurück zum Schiff. Schön das wir dabeisein durften.

Da wir ein paar Tage hier bleiben wollen machen wir uns auf den Weg zur großen Busstation ganz in der Nähe unseres Liegeplatzes. Kaum zu glauben, bei uns machen die Busfahrer an Feiertagen Sonderschichten, hier machen die Busfahrer alle gleichzeitig Urlaub. Erst am Mittwoch kommt man mit den Bussen wieder zu den anderen Orten der Insel. Also wieder ein Auto ! Vom Autoverleiher lassen wir uns erstmal über die Osterbräuche auf Kefallonia berichten. Uns steht wohl in den nächsten 3 Tagen einiges bevor. Wir kaufen uns erstmal ein Osterbrot und rotgefärbte Ostereier, eine Osterkerze haben wir ja schon.
Abends gehen wir in der Taverne auf der anderen Strassenseite essen, es war fantastisch ! Fred will nach dem Essen etwas vorschlafen. Ich will mich meiner Homepage widmen, mache mir leise Musik dazu an. Doch schon bald höre ich dumpfe Paukenschläge. Ich schaue nach draussen und sehe die Prozession, fast lautlos an uns vorbei ziehen. Als nichts wie raus und mitlaufen.

Insel Kefallonia
Die Insel Kefallonia ist die grösste Insel im ionischen Meer, ungefähr 750 km2 .
Der Einos, 1620 m, ist auch gleich die höchste Erhebung, in Kephallonia und im ganzen ionischen Meer. Die Westseite ist , wie die meissten Inseln hier, schroff und ohne viel schützende Häfen oder Buchten. Die Ostseite ist herrlich grün bewaldet , doch auch gebirgig. Im Süden führt die tief einschneidende Bucht zum Hauptort der Insel, Argostoli. Die Steilküste, mit ihren Kreidefelsen ,erinnert uns bei der Einfahrt in die grosse Südbucht an die Normandie. In der Antike war Kefallonia ein Teil von Odysseus Königreich. Die besterhaltesten Gräber aus der mykenischen Zeit findet man hier auf der Insel.
Eine unterirdische Welt,bestehend aus Grotten und Seen, geben der ganzen Insel einen Hauch einer Feen- und Elfenwelt.
Also viele Gründe um hier einige Zeit zu verbringen

 

Das andere Segelschiff ist, bis auf 2 Fischerboote, das einzige Boot was uns in den nächsten 34 sm begegnet. Der Wind meint es gut mit uns und wir kommen gut voran.
Um 15.30 Uhr machen wir die Leinen an der Ostseite der Hauptstadt Argostoli fest.
Es ist eine sehr schöne Hafenanlage, doch bevor sie wirklich fertiggestellt wurde, verfällt schon wieder alles. So eine Schande! Gegen 17.00 Uhr kommt der Österreiche, der auf der Stadtseite festgemacht hat, zu uns herüber. Er sucht für Juli und August einen Landplatz für sein Schiff. Auch er hat vor 2 Jahren in Messolonghi einen Liegeplatz gehabt. Wir schlafen wie die Murmeltiere, nichts bewegt sich hinter der sicheren Hafenmauer. 2 andere Boote scheinen auch bewohnt zu sein, zumindest ist abends Licht und irgendwo wird auch noch gehämmert. Morgens, beim Frühstück gesellt sich wieder eine grosse braune Schildkröte,zu uns.
 

 

Nach dem Frühstück verholen wir uns auf die Stadtseite. Danch geht es direkt ins Städtche. Alles wir für die kommenden 3 Osterfeiertage geschmückt. Ich mache noch ein 2. Runde durch die Stadt. Sehe mir die vielen Kirchen an, wo die Frauen herrliche Blumengestecke für die heutige Prozession vorbereiten. Überall bin ich herzlich willkommen. Ich kaufe auch eine Osterkerze die ich später auf unserer Villa befestigen will. Um 00.00 Uhr in der Nacht auf Ostersonntag treffen sich die Menschen hier auf der Strasse mit den Worten : Christos anetsi ! ( Christ ist auferstanden ! ) und stecken sich gegenseitig die Kerzen an. 
Als ich zurück zum Boot komme wartet Fred mit 2 Gläschen Ouzo auf mich. Ein Geschenk des Chefes der Bar, welche auf der anderen Strassenseite ist. 
Yammas !

Donnerstag, den 28.4.2016

Morgens: Ormos Nicolaous / Zakynthos 
Abends: Argostoli / Kefallonia 
34 sm

Um 7.00 Uhr sass ich draussen in der Plicht. Die Sonne kam gerade über der vorliegenden Insel hervor. Welch glasklares Wasser. Eigentlich sollte ich langsam mal schwimmen aber die Badeleiter ist noch nicht angebracht. Direkt nach dem Frühstück geht es los. Alle 5 Segelschiffe verlassen fast gleichzeitig den Hafen. Die 3 Charterschiffe fahren Richtung Kalamos. Der österreichische Einhandsegler wollte auch nach Kefallonia. Sobald wir die Nordspitze der Insel erreicht haben, fahren wir in lange Wellentäler die sich zwischen den beiden Inseln aufbauen.

Donnerstag, den 27.4.2016, 7.10 Uhr, Sonnenaufgang in Ormos Nicolaous

Mittwoch , den 26.4.2016

 

Morgens : Zakynthos

Abends: Ormos Nicolaous

17 sm

 


Schnell noch ein frisches Brot geholt und es geht weiter. Als ich gerade die Vorleine löse, kommt der junge Mann, der das Liegegeld kassiert hatte und auch den Leihwagen besorgt hat, auf seinem Moped angebraust.Es ist genau 10.00 Uhr. 
" Kali mera, eigentlich wollte ich Hafengeld kassiert aber ihr habt schon abgelegt, dann beim Nächsten Mal , Yassas und gute Fahrt."  Es geht für uns Richtung Norden, diesmal kommt uns auch keine Fähre in die Quere. Wir haben herrliche 3 Windstärken, diesmal aus der richtigen Richtung. Doch lassen wir den Motor mitlaufen, denn unser Kühlschrank ist im mmer an und so hat die Batterie Zeit sich zu füllen. Um 13.45 Uhr legen wir an der grossen Kaimauer des kleinen Fischerörtchens Nicolaous. Die erste Fähre nach Kefallonia kommet erst in der 2. Maihälfte, also haben wir Platz satt. Hier, ganz im Norden der Insel, gibt es noch die " blauen Höhlen " zu bestaunen, die nur vom Wasser aus zu erreichen sind. Viele kleine Boote bieten diese Fahrt an, auch zum Schiffswrack geht es per Boot von hier aus. Wir 2 sind die einzigen Fahrgäste und schon brausen wir mit rasender Geschwindigkeit sehr dicht an den schroffen Felsenwände vorbei. Das Wasser ist ruhig und so können wir auch in die Höhlen hinein fahren. Es ist unbeschreiblich schön ind unbeschreiblich blau, wenn sich das Tageslicht, welches durch die Felsenspalten scheint, im Wasser der Höhlen, bricht. Auf der Rückfahrt sehen wir einige Segelboote Richtung Hafen. Waren wir doch am Nachmittag die einzigen Segler, die an Bord waren, kommt jetzt die erste kleine Flottille, die wir dieses Jahr begegnen, in den Hafen hinein. Später verholt sich noch ein österreichischer Segler zu uns an den Kai. Er lag in der Mitte des Hafens " vor Anke "aber der hielt nicht. Wir machen heute Spaghettiparty an Bord und lesen. 
Schön und ruhig ist es hier.⛵️

 

 

Yassas !!

Dienstag, den 26.4.2016

Zakynthos

Es zerrt und zieht die ganze Nacht durch. Aelos, der Gott der Winde lässt es ordentlich krachen. Das erstemal frühstücken wir heute im Schiff. Anschließend gehe ich shoppen. Fred bleibt an Bord und möchte lesen. Ganz Zante ist auf das bevorstehende  Osterfest, das grösste Fest, der orthodoxen Griechen, eingestellt. Für heute Abend habe ich uns ein kleines Restaurant ausgesucht. Wir wollen endlich mal Lamm essen.
Auf dem Rückweg nehme ich, für mein Leckermäulchen Fred, von einem Strassenstand gebackene Polenta mit Zimt und Zucker, mit.
Kali orexi ! Guten Appetit!


Zakynthos, Turtlestrand

Heute, nach dem Frühstück geht es mit dem Fahrrad 8 km in die südlichste Bucht der Insel. Der Strand von Kalamaki ist unser heutiges Ziel. Die Meeresschildkröten, die immer zu ihrer Geburtsstätte zurückkommen, legen hier, an den langen Sandstränden, im Sommer ihre Eier ab. Die Bucht steht unter besonderem Naturschutz und darf im Sommer voIn Port Nikolaos machten wir Mittagspause in einem Fischrestaurant ,genossen den Blick über das Meer und schauten uns um nach einer Liegemöglichkeit, den hier soll unser nächster Hafenstopp sein, bevor es weiter zur Insel Keffalonia geht.n Wassersportlern nicht befahren werden. Es ist heute sehr windig. Wir sehen in dem unruhigen Wasser auch keine Tortugas, nur fast menschenleere Sandstrände. Auf dem Rückweg fahren wir durch schöne Hotelanlagen. Überall wird gehämmert, gemalt oder eingerichtet, Die Saison kann beginnen. Auf dem Rückweg bekommen wir die ersten Regentropfen in den letzten 3 Wochen mit. Wir verbringen den Nachmittag mit lesen und kochen. 

In Port Nikolaos machten wir Mittagspause in einem Fischrestaurant ,genossen den Blick über das Meer und schauten uns um nach einer Liegemöglichkeit, den hier soll unser nächster Hafenstopp sein, bevor es weiter zur Insel Keffalonia geht.

Der Kahn ist 1982 bei einem Sturm gekentert. Es handelt sich um ein englisches Frachtschiff welches Zigaretten aus der Türkei geschmuggelt hatte. Es war ein unbegreiflich aufregender Moment als wir über eine kleine Brüstung auf das Wrack sahen. 200 m fallen die Kreidefelsen steil hinab. Ich vergass fast vor staunen das ich nicht schwindelfrei bin.Von hellblau bis dunkelblau und alle Türkistöne strahlte das Meer, so intensiv haben wir das noch niemals gesehen. Wir machten noch einen kleinen Spaziergang und schon ging es weiter ganz in den Norden der Insel.

Zuerst besuchten wir das Kloster Anafonitria ,hier hat der heilige Dionysios einige Jahre seines Lebens verbracht. 

Unser erstes Ziel war Port Vromi. Ein fjordähnlicher Meeresarm schlängelt sich weit ins Innere der steilen Küste. Ein unbeschreiblicher Anblick bot sich uns. Das war ein Autostopp wert. Im Hafen selbst war es sehr ruhig. 2 Ausflugsboote wurden startklar gemacht. Nächstes Wochende ist das griechische Osterfest und dann geht die Urlaubssaison los. Auf der Fahrt hier her begegnete uns kaum ein Auto, doch jetzt kamen noch 3 andere Leihautos, einer der Boote machte einen Ausflug zum Schiffswrack aber das wollten wir ja von der Steilküste aus sehen. 

Samstag, den 23.4.2016
Inselrundfahrt auf Zakynthos

Schon Freitagabend hatten wir ein Auto vor unserem Liegeplatz stehen. Der Schlüssel kam Samstagmorgen um 9.20 Uhr. Diesmal hatten wir keinen Autokarte von der Insel aber unser Reiseführer tats ja auch. Liegeplatz kostet an der Kaimauer 10.-- Euro die Nacht, Wasser und Strom per Nacht nochmal 5.-- EU aber wir sind ja Selbstversorger.
Die Insel hat eine Küstenstrasse von ca. 150 km, davon wollten wir heute die meissten km abfahren. Wir mussten auf jedenfall einmal über oder durch durch den Hügel, die höchste Erhebung hier auf der Insel ist der Vouni mit 756 m. Wir fuhren duch kleine Dörfer, durch herrliche Weingüter und sahen viel Gün um uns herum. Ab und zu mussten wir nach dem Weg fragen. Oft hatten die Dörfer gar kein Ortsschild aber St. Georgios oder Shipwreckbai verstanden doch die  Insulaner und zeigten uns freundlich den Weg. Die westliche Seite der Insel, dort wo der meisste Wind her kommt, empfing uns mit einer schroffen Bergwelt und steilen Felsen. Es erinnert uns hier sehr an unsere Segeltörns entlang derNormandie.

Die insel war lange von den Venizianern besetzt und erhielt den Namen Fiore di Levante, was soviel heisst wie, Blume des Ostens. Irgendwie hatten wir auch das Gefühl in Venedig gelandet zu sein, an der Strandpromenade und überall auf den Hügeln sieht man Kirche und Häuser im venezianischen  Stiel, die nach dem Erdbeben wieder aufgebaut worden sind. Die Agios Dioniysos Kirche mit ihrer imposanten Kampanile ist das Wahrzeichen der Insel und wird oft mit dem Markusplatz in Venedig geglichen. Da es hier wieder Einiges zu sehen und entdecken gibt steht morgen um 9.00 Uhr wieder ein Auto vor unserer Villa" . Vor allem die Shipwreckbai müssen wir gesehen haben. Dann schüss, bis zur nächsten Geschichte.

Freitag, den 22.4.2016

Morgens: Kyllini
Abends: Zakynthos, südlichste ionische Insel.
22 sm
Heute morgen hatte der Wind sich gelegt. Um 10.00 Uhr machten wir die Leinen los. Nachdem wir den Fährhafen passiert hatten kam uns schon wieder so ein grosser Pott von einer Fähre entgegen. So steuerte ich erstmal die Insel Oxeia an und wartete ab bis die Fähre an uns vorbei war. Als nächstes mussten wir am Leuchturm vorbei, den wir vorgestern vom Strand aus bewundert haben, dann endlich konnten wir Kurs 230 Grad, Zakynthos, anlegen. Der Wind kam mit 1- 2 bft aus Nordwest, später frischte er etwas auf und wir konnten das Vorsegel dabei setzten. So machten wir gute Fahrt hielten immer die kommenden und gehenden Fähren im Auge und hatten keine Langeweile. Das dänische Segeler hatte uns gestern erzählt, das sie von Zakynthos kamen und dort in der Marina für 15 EU die Nacht gelegen hätten. Natürlich fiel uns sofort eine richtige Dusche ein aber es kam ganz anders. Die Marina ist auch inder Seekarte von 2014 eingetragen ( laut Karte, in Arbeit ). Wir liefen also kurz vor 15 Uhr in den Marinahafen, direkt neben dem Fährhafen ein. Wir fanden nur ein paar Fischerboote am Kai und einige Ausflugsboote, die für die kommende Saison klar gemacht worden, Segelboote sahen wir nur an Land. Wir hatten uns gerade einen Platz an der eigentlich viel zu hohen Kaimauer ausgemacht, als uns ein Werftarbeiter zurief, dass wir uns in den Fährhafen vergolen sollten. Gesagt, getan, wir warteten die Abfahrt der nächsten Fähre ab und liegen nun vor Buganker an der Kaimauer der wunderschönen Stadt Zante. 

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© Ursula Alewijnse