SY Villa Achterwerk
SY Villa Achterwerk

Samstag, 21.5.2022

 

Kas Marina

 

Nachdem wir eine Woche in der Gökkayabucht in Kekova  verbracht haben ,liegen seit gestern Mittag, 12.30 Uhr unsere Leinen fest in der Marina von Kas.

Kas liegt ca. 150 km von Kemer entfernt, in der Antike hieß es Antiphellos und war in der byzantinischen Zeit Bischofsitz. Vieles in dem alten Städtchen erinnert an die Zeit wo Kas noch zu Griechenland gehörte.

Doch nun zurück zu unseren Erlebnissen in der Gökkaya Bucht.

Nachdem der Anker in das

4 m tiefe , klare Wasser fiel, freute ich mich auf meine Schwimmrunde. Da die Bucht hier von Quellwasser gespeist wird, ist die Wassertemperatur sehr unterschiedlich, ein komisches Gefühl.

Mit 2 Gulets und 4 weiteren Segelbooten verbrachten wir eine sehr ruhige Nacht. Sobald ich in Gökkaya die Augen aufmachte gingt es für mich ab ins Wasser. Am Ufer leuteten die Glöckchen der Ziegenherde….eigentlich will ich hier immer gar nicht mehr weg.

Die ersten 2 Tage war viel Arbeit angesagt. Wir ließen unser Beiboot ins Wasser. Am Wasserpass hatte sich, das erstemal, solange wir im Mittelmeer sind, eine dicke Schicht mit Muschelkalk abgesetzt. Den konnte ich, nicht wie sonst, einfach schwimmend mit einem Schwamm abbekommen. Auch die beiden Aussenwände waren ziemlich schmutzig,

doch nach 2 Tagen glänzte die Villa wieder. Am 3.Tag machten wir dann einen Ausflug mit dem Beiboot ans Festland.

Der lykische Weg führt direkt an der Bucht vorbei. Abends stellen oft Wanderer ihr Zelt am Kai auf. In der Dunkelheit erkennt man sie noch am Lagerfeuer. An der alten Ruine, am Ende der Bucht, treffen wir Ramazan,

Er macht hier 10 Tage, in der Einsamkeit Urlaub. Er arbeitet in Istanbul, auf einem der größten Flughäfen und kann sich hier in der Einsamkeit gut erholen. Er lädt uns zum Kaffee ein, den wir, in weissen Porzellantassen serviert bekommen. Zeigt uns noch den Wanderweg zu einer antiken Stadt und erklärt mir wo ich die besten Kräuter pflücken kann. Abends bringt er uns mit seinem kleinen Kayak eine heisse Suppe vorbei; sie ist sehr schmackhaft.

Es ist Donnerstag, der 16.5.; da wir unterwegs nicht jeden Tag Nachrichten hören, wissen wir noch nicht welches Schauspiel wir an diesem Abend erwarten. Nach unserer obligatorischen Runde Tavla (Backgammon) und einem Raki, schiebt sich der pralle, kreisrunde Blutmond oder auch Kupfermond, über die Arsili Insel hervor.

Was für ein gigantischer Anblick. Erst am nächsten Morgen hören wir in den Nachrichten das es eine totale Mondfinsternis war. Der Erdschatten hat sich total über den Vollmond geschoben. Am Silvesterabend 2028 wird dieses Schauspiel das nächstemal erwartet.

Am nächsten Morgen holt Ramazan sein Kochgeschirr ab und wir frühstücken zusammen auf der Villa. Ich hab frisches Brot gebacken und Ramazan ist hin und weg. So ein leckeres Brot, er braucht das Rezept, auch für seine Schwester……ich schenke ihm ein Packet meiner Brotbackmischung. Heute will er für uns richtig kochen ……

Um 19.30 Uhr kommt er angepaddelt, an Bord frisch gekochten Bulgur, dazu ein Topf mit weissen Bohnen in Tomaten gekocht. Wir 3 verbringen einen wunderbaren Abend, tauschen Gedanken, Meinungen und Telefonnummern aus, wenn wir nach Istanbul kommen müssen wir unbedingt bei ihm wohnen, er geht ja den ganzen Tag arbeiten. Seine Schwester wohnt gleich neben ihm, die sorgt für uns. Wie einfach kann das Leben sein…..

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                       

 

Es war spät, Donnerstag Abend, doch es soll weitergehen. Vor dem Weckerklingeln um 6.00 Uhr hör ich Fred schon draussen klappern.

Kaffee kochen und ankerauf. Eigentlich will ich noch ein paar Sachen spülen, doch bei diesem herrlichen Morgen bin ich nicht vom Steuer zu bekommen. Als wir das Kekovaarchipel verlassen, kommt uns die Küstenwache entgegen, sie Grüßen freundlich und ziehen an uns vorbei. Auf dem Meer haben wir Dünung, noch vom Wind von gestern.

Der Wind schläft noch, doch wir kommen gut voran, da wir mit der Strömung fahren. Nach 1 1/2 Stunden verlassen wir das offene Meer und tauchen ein in die Inselwelt zwischen Europa und Asien.

In Europa scheint die Sonne, Asiens Himmel ist bedeckt.

Als wir in den langen Schlauch der Kas Marina einfahren, begrüsst uns der Wind. Mit bis zu 6 bft auf der Nase laufen wir sicher, mit Hilfe des Marinapersonals, in die Marina ein. Sogar unserLiegeplatz an unserem Wunschponton A, wo unsere Segelfreunde von der Dina auf uns warten, geht in Erfüllung……..

Die nächsten Tage werden wir hier verbringen.

Görüsürüz, tschüss bis zu Nächstenmal

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© Ursula Alewijnse