SY Villa Achterwerk
SY Villa Achterwerk

Heute, am Samstag, kam mal wieder keine Langeweile auf. 

Seit Freitagabend wissen wir das der harte Lockdown ab Montag aufgehoben ist. Alle Langzeitsegler, hier in der Marina, wollen endlich los, wir auch. Da wir ohne Ikamet sind hätten wir den Hafen verlassen können. Doch wir hatten ja noch viel zu erledigen. Für Montag und Dienstag steht noch einiges auf der to do Liste, doch Mittwoch kann es vielleicht losgehen.....dachten wir. Doch unser Intregalschwert saß fest. Das wollte Fred heute, am Samstag, versuchen los zu kriegen. Das Problem haben wir in Frankreich, auf der Rhone, auch schon mal gehabt.
Heute war ich schon um 5 Uhr ausgeschlafen, macht wohl die Ruhe hier. Um 7.00 Uhr gab es bereits Frühstück. 
Mittags wollte ich mal zu Dakapo, an den Sandstrand, bevor es nächste Woche wohl voller wird. Alle warten auf die Urlauber.

Doch um 8.00 Uhr war ich schon am Strand. Wir liegen ja an einem nagelneuen Schwimmsteiger und der ist bereits gestrichen worden, als wir hier unseren Liegeplatz erhielten. Die nächsten 2 Stunden durften wir den Steiger nicht betreten.

Da es nachmittags war, gingen wir von Bord und machten einen Spaziergang durch den Park und gingen bei Tutti Frutti essen.
Als wir nach 3 Stunden wiederkamen war der Steg durch ein weiss/ rotes Band gesperrt. Wir dachten schon wir müssen in der Laube übernachten. Ein netter Herr, von der Security machte einen Gehtest und wir konnten an Bord.
Heute nun, um 7.30 Uhr ging das Spiel von vorne los......der Painterman nahte. Schnell zog ich meinen Badeanzug an, packte meine 7 Sachen und saß bereits um 8.05 auf der Liege bei Dakapo. Kein Mensch im ?Wasser, also nichts wie rein ins 23 Grad warme Nass. Alles war ruhig,  so wie man es sonst höchstens mal im Winter erleben kann.
Gegen 9.30 Uhr bekam ich einen leckeren Cappuccino. Da kam doch endlich nach so langer Zeit ein bisschen Urlaubsgefühl auf; ich glaube ich hab es mir auch verdient.

Fred wollte eigentlich nachkommen. Da er um 12 Uhr immer noch nicht am Strand war ging ich zurück zum Boot.

Ich ahnte es schon, das Schwert war noch nicht frei. Ich verkrümelte mich in eine Ecke mit meinem Buch, denn helfen konnte ich sowieso nicht. Fred hat sich vom Schmied einen dicken Hammer geliehen und versuchte den Kiel nach unten zu bekommen indem er einen langen Holzkeil zwischen Schwert und Innenwand  einklopfte. Ich hatte schon Angst das wir absaufen und das in der Marina.Aber ohne das Schwert auszufahren haben wir auf dem Wasser nicht genug Stabilität.
Auf einmal machte es „ blumps „ und aus unserem 90 cm Schwert waren wieder 2,10 cm geworden. Jetzt wollte Fred einen Kaffee und natürlich eine Zigarre.
Da gibt es so ein Sprichwort in Holland:
Koop een boot en werk je dood ⛵️

Donnerstag, den 20.5.2021

 
Moonlightbeach Kemer
 
Bei sonnigen 23 Grad Wasser- sowie Lufttemperatur, sitzen wir beide am Strand. Eigentlich wollten wir ja heute los Richtung Kekova. Doch die nächsten Tage erwarten wir viel Wind, bis 8 bft, und das braucht selbst der verrückteste Segler nicht. 

So langsam ist auf unserer Villa alles im Lot, sogar der neu mitgebrachte Ventilator schnurrt wie am Schnürchen. 

Denn die große Hitze naht.
Bis jetzt sind wir verschont geblieben.
Seit Montag ist der harte Lockdown vorbei. Alle Geschäfte sind wieder geöffnet, nur die Restaurants noch nicht wirklich.
Z.Z. koche ich gerne selbst. Es ist ja nicht so heiss. Gestern bekamen wir endlich nach 10 Tagen unsere Gasflasche gefüllt zurück. Also gab es gestern erstmal eine Aprikosentorte und anschließend wurde noch ein Brot gebacken.

Gestern war hier nationaler Feiertag; angeblich Atatürks Geburtstag ( steht nicht wirklich fest ).

Geboren wurde er in Thessaloniki,

Am 19.5.1919 kam er in Samsun an um Streitkräfte für die Befreiung der Türkei zu organisieren. Es war Atatürks Wunsch diesen Tag der Jugend und dem Sport zu widmen und so ist seit 1938 der 19.5. nationaler Feiertag.
Viele Boote in der Marina wurden über die Toppen geflaggt und in der Marina war endlich mal was los.
Auch das erste Piratenboot ging nach langer Zeit auf einen Tagesausflug. Mit dem dazu gehörendem Lärm.
Ja, so kennen wir Kemer.........haben wir den Lärm wirklich vermisst ??  Ich glaube kaum, aber die Lebendigkeit.

Der schöne Tag endete mit einem fantastischen Feuerwerk 

Dafür zwitschern  die Schwalben wie verrückt. Sie sitzen auf dem Boot gegenüber und scheinen uns entweder spät abends oder früh morgens ihr Tagesgeschehen mitteilen zu wollen. Manchmal werd ich sogar davon wach.

Unser neuer Liegeplatz gefällt uns sehr gut. Vor uns liegt eine Bavaria 42 aus Amsterdam; haben aber noch nie jemanden an Bord gesehen. Steuerbord von uns unser Freund Sevket.

Der hat uns schon immer, auch an unserem alten Liegeplatz, mit Gartenfrüchten verwöhnt. Backbordseite eine nette Familie, so in unserem Alter. Haben Besuch von Kinder und Enkelkindern.

Wir sprechen zwar nicht eine Sprache, doch hören gerne die gleiche Musik, spielen gerne Tavla ( Backgammon), und wünschen uns gegenseitig in der fremden Sprache einen guten Morgen oder gute Nacht.

Ja wir fühlen uns hier sehr Zuhause ..

und manchmal stehen sogar die Häuser in Kemer auf dem Kopf.........

Übrigens direkt neben dem 

Chrystal Hotel, wo man uns im Winter findet, wenn nicht gerade Corona wütet ?

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© Ursula Alewijnse