10 Jahre unterwegs ⛵️
Mittwoch, den 26.10.2022
Nun sind wir 2666,66 km ( Airline ) von unserem Heimathafen in Holland Hoorn am Ijsselmeer, entfernt. Doch hier in Kemer, 60 km südlich von Antalya, ist schon seit über 20 Jahren unsere 2. oder 3. Heimat…….
Ein türkisches Sprichwort lautet: Heimat ist dort wo man satt wird……
In Deutschland haben wir seit 2 Jahren in der Eifel, 50 km von Maastricht entfernt, direkt am Wald und nur 5 Schritte vom Flüsschen Rur entfernt, die dann bei Roermond als Roer in die Maas fliesst, unseren heimatlichen Ruhepunkt gefunden.
So schliesst sich auch der Kreis, auf der Maas und den dazugehörigen Maasplassen( Baggerseen ) habe ich mit 28 Jahren meine Liebe zum Segeln entdeckt.
Ohne Wasser geht es wohl bei uns nicht. Als wir vor 10 Jahren in Hoorn die Leinen losgelassen haben wollten wir eigentlich so nach 5 Jahren zurückkehren. Noch sind wir gesund und munter und wollen mit unserer Villa noch ein wenig das Mittelmeer durchpflügen. Natürlich hat sich einiges an unseren Plänen geändert, schon wegen der Unruhen rund ums Mittelmeer oder die letzten 2 Jahre hat uns der Coronavirus ab und zu einen Strich durch die Rechnung gemacht……..
doch unser Motto lautet, wenns anders kommt und es ist auch schön nehmen wir es gerne an.
Fast immer hatten wir eine Handbreit Wasser unter dem Kiel, wie man es jedem Seefahrer wünscht. Nur auf unserer liegenden Mastroute, auf der Mosel, abseits einer großen Schleuse, wo wir übernachtet haben, haben wir festgesessen. Die großen Berufsschiffe haben uns wohl zu viel Sand zugeschoben.
Dann noch einmal in Sizilien, in der Einfahrt in einem kleinen Fischerhafen, kurz vor unserem Winterhafen in Marina die Ragusa.
Doch jedesmal sind wir ohne fremde Hilfe wieder frei gekommen.
Unser Motor hat uns die ganzen Jahre nicht wirklich in Stich gelassen.
Im ionischen Meer, in Griechenland, wir hatten gerade mein Patenkind Jenny an Bord, zwischen Meganision und Lefkas begann er zu stottern und ging dann aus. Eine niederländische Yacht schleppte uns zurück nach Meganision. Fred tauschte den Filter aus und am nächsten Tag konnten wir zurück nach Messolonghi. Fred hatte, weil es keinen anderen Diesel gab, Biodiesel getankt, doch den mochte unser alter Yanmar 27 pk , nicht.
Glücklich sind wir nie in treibende Fischernetze mit unserem Propeller reingeraten.
Etwas oberhalb von Rom sind wir in ein großes Feld von Plastikmüll hineingeraten. Wir waren sehr geschockt. Das Feld war so groß, wir konnten es nicht umfahren, wir mussten leider mittendurch.
Es ist kaum zu glauben……in den 10 Jahren hatten wir nur einmal unsere komplette Schwerwasser Segelkleidung an und das im Sommer vor Saint Tropez. Mittlerweile liegen die Klamotten bei uns auf dem Speicher für die Winterregatten auf dem Ijsselmeer.
Natürlich mussten wir manchmal unsere Fahrt wegen zuviel Wind oder kräftigen Regenmassen ein paar Tage unterbrechen aber es hat immer gepasst und nur ganz selten haben wir eine unruhige Nacht mit Ankerwache verbracht, wie zum Beispiel in Italien vor der Insel Giglio.
Ein mulmiges Gefühl hatten wir immer um Sizilien herum oder auch im Golf von Taranto , zwischen Italiens Fußsohle und Hacke, wegen der Flüchtlingsboote. In Crotone haben wir dann ein vollbesetztes belgisches Marineboot gesehen. In der Nacht davor sind ca. 1000 Immigranten aus dem Meer gerettet worden. Eigentlich wollten wir Nachts die Straße von Taranto überqueren, doch wir entschlossen uns statt am Nachmittag erst um 2.30 zu starten. 2 Stunden später wurde es dann schon hell und wir hatten eine gute Überfahrt.
Auch Besuch an Bord zu bekommen war natürlich, so weit entfernt von der Heimat, etwas besonderes…
Der erste Gast an Bord war direkt am1. Tag nach dem Ablegen, unsere Freundin Ans. Sie hat das Boot mit uns nach Roermond überführt. Ich hab mal eine kleine Gästeliste zusammengestellt.
2012
27.10.-2.11.2012, Ans von Muiden, Ijsselmeer - Yachthafen Hermus, Roermond
2013
1.7. - 5.7.2013, Tanja, meine Tochter, Eijsden, Maastricht
27.7.2013, meine Schwester und Schwager, Gray / Macon, Frankreich, auf der Durchreise in den Urlaub
10.8-24.8.2013, Ans, Valence - Aigues Mortes, Camarque, Frankreich
28.8.-29.8.2013, Olaf, mein Cousin, Port Saint Louis du Rhone auf der Durchreise seines Motorradurlaubs
2014
3.4. - 11.4.2014, Tanja, Port Saint Louis du Rhone
11.4.2014 , Ans und Anneke, auf der Durchreise
21.4. - 23.4.2014, Ansgar und Familie, auf der Durchreise
27.9. -13.10.2014, Ans und Lau, Neapel - Catania
5.12. - 15.12.2014, Monique, Freds Nichte, Marina di Ragusa, Sizilien
3.12. - Anfang Januar 2015, Christel und Erwin, unsere Freunde, Rundreise Sizilien, mit dem Auto
2015
22.3. - 3.4. 2015 , meine Mutter, Marina di Ragusa,
10.6. - 26.6.2015, Monique, Korfu
10.09.15, Wiekse und Janni, Lefkas, Clubkameraden vom WSV Hoorn
2016
7.7. - 28.7.2016, mein Patenkind Jenny, Messolonghi , ionisches Meer
2017
März 2017, Ans und Lau, Peleponnes, Rundfahrt mit dem Auto
27.10. - 6.11.2017, Tanja, Kemer, G-Marina
2022
26.9.2022 - 11.10.2022, meine Nichte Sabrina mit Familie, Kemer
Der Weg ist weit……lets gooooooo
Fazit
Unsere Strecke mit gelegtem Mast:
2012 Ijsselmeer - Roermond 180 km
2013, Roermond - Port Saint Louis sur mer,
Rhonemündung, Frankreich. 198 Schleusen. 1 673 km
GESAMT: 1 853 km
2014 Port Saint Louis sur mer -
Marina di Ragusa/ Sizilien. ( Seemeilen ). 1 675 sm
2015 , 3.5.15 Marina di Ragusa - Othoni/ Griechenland/
1.6.2015. 360 sm
2015-2017, 2.6.2015 - 15.6.2017, Rhodos. 1770 sm
2017, 15.6. Fethiye/ Türkei - November 2022. 2500 sm
Seit 26.6.2017. G - Marina Kemer, Antalya
Liebe Leser, Familie, Freunde, Segler und alle die uns 10 Jahre auf unserer Reise begleitet haben. Ich hoffe ihr verzeiht den ab und zu wirren Text, fehlende Fotos ( hat WLAN nicht geschafft ) und doch seid ihr immer dabei gewesen. Ich hoffe, ich schaffe es diesen Winter, meine HomePage einmal zu überarbeiten. Villa und Besatzung sind nun auch 10 Jahre älter geworden aber alle noch ganz gut im Stand.........wir machen weiter.